Es war die beste Impfnachricht seit Wochen: Der Corona-Impfstoff von Biontech /Pfizer schützt wahrscheinlich auch vor einer Infektion mit dem Erreger. Ist die Pandemie also bald Geschichte? Möglich ist es. Doch laut Michael Hartnett, Analyst bei der Bank of America, könnte dies – paradoxerweise – Stress für die Anleger bedeuten.
Nach Einschätzung Hartnetts könnte die Börse bald nach dem Motto „eine gute Nachricht ist eine schlechte Nachricht“ vorgehen. Der Experte sieht in einem aktuellen Marktkommentar Anzeichen dafür, dass das beste Szenario bereits im Markt eingepreist und es Zeit ist, sich besser zurückzuziehen.
Schließlich habe der S&P 500 in Erwartung einer Wiederbelebung der Wirtschaft um 80 Prozent zugelegt.
Hartnett verweist in seinem Kommentar auf die Entwicklung in Israel. Das Land sei mit einer Quote von 82 Prozent Impf-Weltmeister, doch dem Aktienmarkt habe dies gar nicht gutgetan. „Die Performance der israelischen Börse war in letzter Zeit eher mittelprächtig“ so Harnett. „Nach einem starken Start ins neue Jahr liegt der TA Main 125 Index, das Hauptbarometer für israelische Aktien, mehr als zwei Prozent unter dem Höchststand vom 20. Januar.“
In Großbritannien, wo mittlerweile 25 Prozent der Bevölkerung geimpft worden seien, sei es ähnlich gewesen.
Hartnett hält demnach eine zehnprozentige Korrektur der Aktienmärkte für wahrscheinlich. Sein Kursziel für den S&P 500 bis zum Jahresende lautet 3.800 Punkte.
DER AKTIONÄR meint: Der Markt ist super gelaufen und eine Korrektur dürfte niemanden wundern. Doch dann dürfte, nein, müsste es mangels Anlagealternativen wieder nach oben gehen. Zumal Geld im Überfluss da ist und manche revolutionäre Trends, wie etwa Cleantech oder vegane Ernährung, noch am Anfang stehen.