„Mit Fantasiegebühren zum Eventimperium“ – mit diesen Worten hat Jan Böhmermann den Tickethändler CTS Eventim kritisiert. Die Vorwürfe waren zwar nicht neu, rückten durch den TV-Satiriker aber wieder in den Vordergrund. Die Aktie geriet stark unter Druck, nun zeichnet sich wieder eine erste Erholung ab.
Anfang Juni notiert der Kurs noch nahe des Rekordhochs von 72,68 Euro aus dem Jahr 2021. Dann schoss Böhmermann die Aktie in seiner Sendung „ZDF Magazin Royale“ ab. Er verwies auf die enorme Marktmacht des nach eigenen Angaben international führenden Anbieters von Tickets und Live-Events. Zudem kritisierte er die Verkaufsgebühren als zu hoch. Der Höhenflug der Eventim-Aktie war beendet, sie fiel um über 20 Prozent.
Nun geht es wieder leicht aufwärts. Der Kurs steht am wichtigen GD200 bei 57,64 Euro. Ein nachhaltiges Überwinden dieses Widerstands würde ein neues Kaufsignal generieren. Aber: Dreht der Kurs dagegen wieder südwärts, droht ein Test des Juni-Tiefs bei 56,00 Euro – und kurz danach des März-Tiefs bei 53,90 Euro.
Kaufen, halten, verkaufen?
Thomas Maul von der DZ Bank passte seine Einschätzung nach der Böhmermann-Kritik an. Er belässt das Votum bis heute auf „Halten“ (zuvor „Kaufen“) und das Kursziel auf 60 Euro (zuvor 71 Euro). Redburn-Analyst Ed Vyvyan hat seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 75 Euro dagegen beibehalten.
Das durchschnittliche Kursziel der zehn von Bloomberg befragten Analysten liegt bei 77,40 Euro. Damit hätte die Aktie noch ein Aufwärtspotenzial von rund 34 Prozent. Fünf der Experten raten zum Kauf, einer würde verkaufen.
Die Kritik an der starken Marktposition und den hohen Ticketgebühren ist nichts Neues. CTS Eventim muss die Vorwürfe entkräften, um langfristig am Markt performen zu können. DER AKTIONÄR sieht im Konkurrenten Live Nation Entertainment einen besseren Pick für Anleger.