Zum Ende der Woche mussten die Versicherer im DAX noch einmal Federn lassen. Neben der Allianz kam vor allem die Munich Re am Freitag durch eine Studie vom Bankhaus Lampe unter Druck. Obwohl Analyst Andreas Schäfer, das Kursziel von 155 auf 166 Euro anhob, prognostiziert er dem deutschen Versicherungsmarkt harte Zeiten.
Der Experte hat seine Einstufung für Munich Re deshalb auch von „Halten“ auf „Verkaufen“ gesenkt. Nach der zuletzt sehr guten Wertentwicklung sei bei dem weltgrößten Rückversicherer nun Zeit für eine Pause. Die Herausforderungen durch niedrige Zinsen könnten noch zunehmen und Lebensversicherer dürften weiterhin vor Schwierigkeiten stehen. Im Bereich Schaden und Unfall rechnet Schäfer ab 2015 mit einer deutlichen Abschwächung des seit 2011 guten Marktes. Krankenversicherer blickten derweil auf ein stabiles Geschäft ohne Wachstumsperspektive.
Dividendenriese
Unabhängig von der kritischen Betrachtung des Lampe-Analysten bleibt Munich Re zumindest auf einem Gebiet spitze. Bei der Dividendenrendite und –kontinuität führt nach wie vor kein Weg am Münchner Rückversicherer vorbei. Seit 1969 hat der Konzern die Ausschüttung nicht mehr gekürzt. Durch die erneute Anhebung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 beläuft sich die Dividendenrendite inzwischen auf stattliche 4,3 Prozent. Im aktuellen Wirtschaftsumfeld dürften Anleger ein solides Investment wie die Munich Re mit einer konstant hohen Ausschüttung noch mehr zu schätzen wissen.
In das Depot
Phasen mit Preisdruck hat die Munich Re schon mehrfach erlebt und stets gut überstanden. Mittel- bis langfristig stimmen die Perspektiven. Zudem bleibt die Bewertung mit einem KGV von 11, einem KBV von 1,2 und der Dividendenrendite von 4,3 Prozent günstig. Der Musterdepot-Titel gehört nach wie vor in jedes langfristig ausgelegte Depot.
(Mit Material von dpa-AFX)