Der weltgrößte Rückversicherer ist relativ glimpflich durch die Hurrikan-Saison gekommen. Obwohl erneut große Summen für Wirbelsturm-Schäden fällig wurden, hat Munich Re im dritten Quartal einen Gewinn von 483 Millionen Euro erzielt. Das war mehr als von Analysten erwartet. Im frühen Handel steigt die DAX-Aktie.
Nach den Quartalszahlen hält Munich Re an seinen Gewinnplänen für 2018 fest. Der Überschuss soll im laufenden Jahr weiterhin 2,1 bis 2,5 Milliarden Euro erreichen. In den ersten neun Monaten stehen bereits 2,04 Milliarden Euro zu Buche.
Trotz weniger Wirbelstürme musste Munich Re fast eine Milliarde Euro für Schäden zahlen. Teuer waren in diesem Jahr Taifun "Jebi" und Hurrikan "Florence", die den Münchenern jeweils rund 300 Millionen Euro kosteten, die Schäden durch "Michael" und "Trami" im Oktober summierten sich auf rund 350 Millionen Euro. Im schweren Katastrophenjahr 2017 hatte eine Serie verheerender Hurrikans in den USA sowie zwei Erdbeben in Mexiko dem Konzern noch einen Quartalsverlust von 1,4 Milliarden Euro eingebrockt.
Günstige Bewertung
Zum guten Abschluss 2018 beitragen soll auch die Düsseldorfer Erstversicherungstochter Ergo, die jetzt mindestens 350 Millionen Euro verdienen soll. Bisher war der Vorstand hier von 250 bis 300 Millionen Euro Gewinn ausgegangen. Werden die Ergebnisse erreicht, dürfte einer Dividendenanhebung im kommenden Jahr auf über 9,00 Euro nichts im Wege stehen. Die fundamentale Bewertung lässt mit einem KGV von 11 und einer Dividendenrendite von 4,5 Prozent keine Wünsche offen.
Die Aktie der Münchener Rück legt heute im frühen Handel weiter zu. Auch charttechnisch sieht der konservative Wert gut aus. Die 90-Tage-Linie hat bei 186,50 Euro die 200er von unten nach oben geschnitten, was häufig für weiter anziehende Kurse spricht. DER AKTIONÄR rät weiterhin zum Kauf der Aktie und sieht ein Kursziel von 225 Euro. Ein Stopp kann bei 175 Euro gesetzt werden.