Im ersten Halbjahr hat es weltweit zahlreiche Katastrophen gegeben. Wie teuer das für die Versicherer war, hat Swiss Re nun in einer Studie prognostiziert. Die Zahlen sind insbesondere für den Weltmarktführer der Rückversicherungen relevant. Noch spannendere Zahlen wird Munich Re zudem bereits morgen liefern.
Eine große Anzahl kleiner und mittlerer Wetterereignisse führte nach vorläufigen Schätzungen des Swiss Re Institute im ersten Halbjahr 2024 zu versicherten Schäden aus Naturkatastrophen von 60 Milliarden US-Dollar.
Die Zahl von Swiss deckt sich weitestgehend mit den Katastrophenzahlen, die Weltmarktmarktführer Munich Re bereits vor einigen Tagen veröffentlich hat. Die Münchner beziffern die weltweit versicherten Schäden aus Naturkatastrophen auf 62 Milliarden Euro.
70 Prozent der versicherten Schäden weltweit waren dem Swiss Re Institute zufolge auf schwere Gewitter zurückzuführen, hauptsächlich in den USA. „Schwere Gewitter haben sich in den vergangenen Jahren zu einem maßgeblichen Treiber entwickelt für die starke Zunahme versicherter Schäden“, kommentierte Balz Grollimund, Head Catastrophe Perils von Swiss Re, diese Entwicklung.
Schwere Gewitter zeichnen sich durch starke Winde bis hin zu Tornados sowie Hagel und Starkregen aus. Weltweit verursachten sie im ersten Halbjahr 2024 versicherte Schäden in Höhe von insgesamt 42 Mrd. USD. In den USA verursachten 12 Stürme Schäden von jeweils mindestens 1 Mrd. USD. Das zeigt das Schadenpotenzial dieser Naturgefahr.
Laut der Swiss Re Institute sigma 1/2024-Studie sind die versicherten Schäden durch schwere Gewitter in den USA seit 2008 nominal jährlich um rund 8 Prozent gestiegen. Deshalb solle dringend in Schutzmaßnahmen investiert werden - etwa in den Hochwasserschutz für gefährdete Gemeinden oder in verbesserte Bauvorschriften, um Häusern vor schweren Hagelstürmen besser zu schützen.
Die Zahlen von Swiss Re zu den weltweiten Naturkatastrophen im ersten Halbjahr bieten keine Überraschungen und liegen sogar minimal unter den bereits von Munich Re veröffentlichten Daten. Spannender werden für Anleger die eigenen Unternehmenszahlen, die die Münchner am morgigen Donnerstag vorstellen werden.
Der Rückversicherer dürfte erneut starke Zahlen liefern. Der Analystenkonsens liegt bei einem Gewinn je Aktie von 10,91 Euro. Im Vorjahresquartal hatte der Rückversicherer nur einen Gewinn je Aktie von 8,45 Euro eingefahren. Beim Umsatz wird ein Anstieg von 14,2 auf 14,8 Milliarden Euro erwartet, beim Nettoertrag von 1,15 auf 1,48 Milliarden Euro.
Die Aktie von Munich Re setzt heut ihre Bodenbildung fort. Die morgigen Quartalszahlen dürften erneut bestätigen, dass die Münchner ein bärenstarker Weltkonzern sind. Investierte Anleger geben weiter keines ihrer Stücke aus der Hand. Neueinsteigern könnten die morgigen Zahlen einen schönen Einstiegszeitpunkt eröffnen.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.