Die Munich Re hat nach den US-Stürmen im September erwartungsgemäß einen Verlust im dritten Quartal eingefahren. Die Kapitalausstattung des Konzerns bleibt aber sehr stark. Zudem erwartet das Unternehmen eine Trendwende bei den Prämien für Rückversicherungen.
Der weltgrößte Rückversicherer verbuchte aufgrund Milliardenschäden in den USA und der Karibik einen Quartalsverlust von 1,4 Milliarden Euro, der aber im Rahmen der Analystenerwartungen lag. Im Vorjahreszeitraum verdienten die Münchener noch 685 Millionen Euro. Trotz der hohen Belastungen im Rückversicherungsgeschäft gibt es jedoch auch Lichtblicke: Der Umbau bei der Lebensversicherungstochter ERGO kommt voran. Hier wurden 29 Millionen Euro verdient, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 19 Millionen Euro eingefahren wurde. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand für den Gesamtkonzern nun nur noch einen kleinen Gewinn, bleibt aber für das kommende Jahr optimistisch. Finanzvorstand Jörg Schneider sagt: „Wir rechnen für die kommenden Verhandlungen wieder mit steigenden Preisen - insbesondere in den von den Katastrophen besonders betroffenen Märkten.“
Die Kapitalausstattung der Munich Re bleibt trotz der hohen Belastungen im vergangenen Quartal sehr gut. Die Solvency-II-Ratio liegt bei hohen 258 Prozent. Damit ist die Dividende sicher und auch die Aktienrückkäufe sollten im kommenden Jahr fortgeführt werden.
Kursziel erhöht, dabeibleiben
Die Aktie der Munich Re liegt nach Zahlen leicht im Plus. Der hohe Verlust im vergangenen Quartal war erwartet worden. Umso erfreulicher ist der Turnaround bei ERGO und die sich abzeichnende Wende bei den Prämien für die Rückversicherungssparte.
Die Aktie hat das Kursziel des AKTIONÄR von 200,00 Euro fast erreicht. Da sich die Aussichten nun aufhellen, wird auf 230,00 Euro erhöht. Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 170,00 Euro.