Die Munich Re hat heute die Geschäftszahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Negativzinsen und hohe Kosten für Naturkatastrophen drücken den Gewinn. Doch es gibt Hoffnungszeichen.
Das Konzernergebnis ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2015 um neun Prozent auf 974 Millionen Euro gefallen. Hohe Zahlungen für Unwetterschäden schlagen genauso wie die Restrukturierung der Konzern-Tochter Ergo zu Buche. Vor allem mit dem Verkauf von langlaufenden Anleihen, die noch eine hohe Verzinsung bringen, hat der Konzern aber einen größeren Gewinnrückgang verhindert. Die Aktie der Munich Re notiert aktuell über drei Prozent im Plus. Denn trotz des Gewinneinbruchs haben die Zahlen Analysten überrascht. Diese hatten im Schnitt nur mit 469 Millionen Euro gerechnet, was weniger als die Hälfte des tatsächlichen Ergebnisses ist.
Gewinnprognose steht, aber...
Im Frühjahr hat der Konzern die Ergebnisprognose von 2,3 bis 2,8 Milliarden Euro für 2016 gekappt. „Wir sind auf einem guten Weg, die im Frühjahr ausgegebene Gewinnprognose von 2,3 Milliarden Euro für das Gesamtjahr zu schaffen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Nikolaus von Bomhard. Allerdings spricht Bomhard von einem deutlich schwierigeren Umfeld im zweiten Quartal als noch zum Jahreswechsel. „Die höheren Marktschwankungen und die niedrigeren Zinsen führen zu einer verschlechterten Risikolage“, so Bomhard.
Kaufsignal voraus
Die Munich Re hat beim Quartalsergebnis noch die Kurve gekriegt. Zwar dürften Niedrigzinsen und der Umbau der Ergo den Konzern noch länger begleiten. Grundsätzlich ist der Titel aber mit einem KGV von aktuell 10 und einer Dividendenrendite von 5,2 Prozent auch im Branchenvergleich günstig bewertet. Charttechnisch hat sich die Situation verbessert. Mit den Zahlen im Rücken steht die Aktie kurz davor, den Widerstand bei 158/160 Euro zu knacken. Trader können eine Position aufbauen, langfristig orientierte Anleger warten aber noch ab, bis sich die Lage bei Ergo gebessert hat.