Naturkatastrophen und Niedrigzinsen haben das Geschäft von Munich Re zu Jahresbeginn belastet. Der Gewinn ist im ersten Quartal stark zurückgegangen. Trotzdem sieht sich das Unternehmen auf einem guten Weg, das Gewinnziel für das laufende Jahr zu erreichen. Die Anleger sind da offenbar weniger optimistisch.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Gewinn des weltgrößten Rückversicherers um knapp 16 Prozent auf 790 Millionen Euro abgesackt. Vor allem das Orkan-Tief „Niklas“, das Ende März über Europa gefegt war, hat Spuren in der Quartalsbilanz hinterlassen. Die Folgen werden bei Munich Re und der Erstversicherer-Tochter Ergo voraussichtlich mit 57 Millionen Euro zu Buche schlagen. Größter von Menschen verursachter Schaden war der Brand einer US-amerikanischen Raffinerie mit einem Schaden von 35 Millionen Euro. Durch den Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen sieht das Unternehmen Kosten im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich auf sich zukommen.
Niedrigzins und Konkurrenzkampf
Darüber hinaus belastet der harte Preiskampf in der Branche das Ergebnis von Munich Re. Im Rahmen der jüngsten Vertragsrunde wurden zum 1. April unter anderem knapp 40 Prozent des Naturkatastrophengeschäfts erneuert. Insgesamt musste das Unternehmen dabei einen Preisrückgang um 2,6 Prozent verschmerzen. Auch die anhaltende Zinsflaute hinterlässt ihre Spuren: Das Kapitalanlageergebnis des Konzerns ist zu Jahresbeginn von zwei Milliarden auf 1,8 Milliarden Euro gesunken.
Trotz allem zeigte sich Finanzvorstand Jörg Schneider mit dem Quartalsergebnis zufrieden. „Der Jahresauftakt ist gelungen, obwohl die Kapitalanlage durch die expansive Politik der Notenbanken weiter erschwert wurde“, sagte der CFO am Donnerstag. Munich Re sei gut auf Kurs, auf Jahressicht das Ergebnisziel von 2,5 bis drei Milliarden Euro zu erreichen.
Stoppkurs beachten
Die Munich Re-Aktie hat am Donnerstagvormittag mit Kursverlusten auf den Zwischenbericht reagiert. Dadurch hat sich auch die charttechnische Situation weiter eingetrübt. Investierte Anleger bleiben dabei, sollten aber den Stopp bei 149 Euro im Auge behalten.
(mit Material von dpa-AFX)