Die Stimmung beim jährlichen Treffen der Rückversicherungs-Branche am Wochenende war gedrückt. Neue Konkurrenten wildern im Revier der Rückversicherer und Niedrigzinsen belasten. Was heißt das für die Papiere der Munich Re?
Der Wettbewerb im Rückversicherungs-Sektor wird härter. Mittlerweile drängen nach Recherchen der Ratingagentur A. M. Best immer mehr Pensions-und Hedgefonds in das Geschäft von Munich Re und Co. Der Preiskampf wird dadurch noch stärker. Zwanzig Prozent der globalen Rückversicherungskapazität, oder umgerechnet 71 Milliarden Dollar, liegen bereits bei branchenfremden Playern. Munich Re-Vorstand Thorsten Jeworrek zeigt sich indes kämpferisch: „Unser Geschäftsmodell muss sich ändern und wird sich ändern.“
Bankhaus Lampe verhalten optimistisch
Weniger dramatisch sieht das Bankhaus Lampe die Lage in der Rückversicherungsbranche. „Munich Re geht bei den neuen Verhandlungsrunden mit den Erstversicherern 2017 von einem etwas geringeren Preisdruck aus“, so Analyst Andreas Schäfer. Der Experte belässt seine Empfehlung für die Aktien daher auf „Halten“. Sein Kursziel beträgt unverändert 175 Euro.
Top-Pick des Sektors
Der AKTIONÄR ist für die Titel der Munich Re positiv gestimmt. Zwar stellen Niedrigzinsen und zunehmender Wettbewerb große Herausforderungen für den Sektor dar. Aber die Munich Re ist im Branchenvergleich mit einer Eigenkapitalrendite von 11,4 Prozent mit am profitabelsten. Ein KGV von 10 und eine satte Dividendenrendite von fünf Prozent unterstreichen die Attraktivität der Aktie. Auch hier liegt die Munich Re im Peer-Group-Vergleich vorne. Charttechnisch notiert der Kurs knapp unter der 200-Tage-Linie bei 163,31 Euro. Der kurzfristige Aufwärtstrend ist aber voll intakt. Der Titel ist immer noch ein Kauf.