Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat kürzlich die Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Der DAX-Konzern legte einen Gewinnsprung hin. Die Prognosen der Analysten wurden jedoch verfehlt. Mittlerweile haben zahlreiche Experten ihre Prognosen überarbeitet.
Unter dem Strich kletterte der Überschuss um 45 Prozent auf 765 Millionen Euro, wie der DAX-Konzern am Donnerstag in München mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte die Flutkatastrophe in Deutschland das Ergebnis belastet. Diesmal schlugen von Menschen verursachte Schäden und ein Schneesturm in Japan vom Februar teuer zu Buche. Experten haben im Vorfeld mit einem Überschuss von rund 800 Millionen Euro erwartet.
Analysten uneins
Die DZ Bank hat den fairen Wert für Munich Re nach Zahlen von 172 auf 160 Euro gesenkt und die Einstufung aber auf "Kaufen" belassen. Analyst Thorsten Wenzel bemängelte in einer Studie vom Freitag die überraschend hohe Schaden-/Kostenquote des Rückversicherers im zweiten Quartal. Er rechnet damit, dass die Preisentwicklung in der Schaden/Unfall-Rückversicherung negativ bleiben wird. Die Kapitalausstattung sei allerdings exzellent. Ebenfalls positiv sei die "attraktive und stabile Dividende" sowie das laufende Aktienrückkaufprogramm. Zudem sei die Aktie eines der defensivsten Investments im Versicherungssektor.
Die französische Investmentbank Exane BNP Paribas hat das Kursziel für Munich Re nach Zahlen von 153 auf 150 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Underperform" belassen. Genauso wie die DZ Bank bemängeln die Franzosen die hohe Schaden/Kosten-Quote des Rückversicherers. Analyst Thomas Jacquet hat daher seine Gewinnerwartungen gesenkt.
Dabeibleiben
Von den Kursverlusten kurz nach Veröffentlichung der Zahlen hat sich die Munich-Re-Aktie mittlerweile wieder erholt. Für langfristig orientierte Anleger ist der Titel weiterhin ein klarer Kauf. Das starke Management, die sehr gute Marktstellung und die hohe Dividendenrendite überzeugen. Der Stoppkurs sollte bei 135 Euro gesetzt werden.
(mit Material von dpa-AFX)