Asien weigert sich zunehmend, zur Müllkippe der westlichen Industrienationen zu werden. China hat die Schotten bereits dicht gemacht und auch südostasiatische Länder wie Malaysia oder Indonesien möchten nicht auf den Müllbergen sitzen bleiben. Die Müll- und Recycling-Industrie brummt wie selten, das lässt sich eindrucksvoll an der Kursentwicklung von Waste Management oder Waste Connections ablesen. Doch auch kleinere Unternehmen profitieren vom Abfall-Boom.
Casella Waste: Laufen lassen!
Als Übernahmekandidat im Müll- und Recyclingsektor kommt durchaus Casella Waste Systems infrage. Zuletzt ist der kleine Player, den DER AKTIONÄR bereits in Ausgabe 50/2018 zum Kauf empfohlen hat, jedoch selbst als Aufkäufer in Erscheinung getreten. Drei kleinere Abfallunternehmen in Maine, Massachusetts und Vermont hat Casella Waste geschluckt. Annualisiert rechnet das Unternehmen mit einem zusätzlichen Umsatz von 11,5 Millionen Dollar.
Die Aktie ist im Peergroup-Vergleich kein Schnäppchen. Doch das liegt an der latenten Übernahmefantasie. Die laufende AKTIONÄR-Empfehlung (Kursplus von 25 Prozent) bleibt eine aussichtsreiche Halteposition.
Séché Environnement: Top-Chart!
Nicht nur in den USA boomt das Geschäft mit Müll, auch außerhalb der Vereinigten Staaten brummt es bei der Abfall- und Recyclingindustrie. Ein globaler Profiteur ist die französische Séché Environnement. Die Firma unterhält natürlich Standorte in Frankreich, aber auch beispielsweise in Südafrika. Das Unternehmen gibt es an der Börse mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 11 für 2019 vergleichsweise günstig. Der Haken ist die relativ hohe Nettoverschuldung von gut 400 Millionen Euro. Daher ist die Aktie von Séché Environnement im Quintett die spekulativste Variante, um am lukrativen Geschäft mit Müll zu verdienen. Aber: massives Kaufsignal im Markt (siehe Chart).