Nach den jüngsten Rekorden an den New Yorker Börsen heißt es heute abwarten. Die Anleger halten sich vor neuen Inflationsdaten und Zinssignalen der US-Notenbank Fed zurück, die zur Wochenmitte kommen. Indes blicken die Marktteilnehmer auf die Aktie von Southwest Airlines, die kräftig zulegt, und die Papiere von Nvidia, die auf den ersten Blick einbricht.
Der Leitindex Dow Jones Industrial legte im frühen Handel nach einem moderat schwächeren Start um 0,10 Prozent auf 38 834,60 Punkte zu. Mit einem vergleichsweise mageren Plus von drei Prozent seit Jahresbeginn läuft der bekannteste Wall-Street-Index den anderen zwei wichtigen Indizes allerdings deutlich hinterher.
Der S&P 500 gab zu Wochenbeginn 0,26 Prozent auf 5333,16 Punkte nach und der Nasdaq 100 sank um 0,24 Prozent auf 18954,48 Zähler. Beide haben seit Anfang 2024 einen inzwischen prozentual zweistelligen Jahresgewinn eingeheimst. Der marktbreite S&P ist seither um knapp 12 Prozent gestiegen, der technologielastige Auswahlindex der Nasdaq um knapp 13 Prozent.
Am Freitag hatte ein robuster Arbeitsmarktbericht "alle Erwartungen übertroffen", wie die Experten der Bank ING schrieben. Baldige Zinssenkungen sind damit kaum zu erwarten, doch diese galten länger schon als nahezu ausgeschlossen. Immerhin aber bedeutet das auch eine gut laufende Wirtschaft. Am Mittwoch rücken damit zugleich die Inflationsdaten wieder einmal in den Fokus. Diese Daten, und auch die US-Notenbanker ein paar Stunden später, könnten Hinweise liefern, wann die Fed ihre geldpolitische Wende einläutet.
Sehr gefragt mit einem Plus von aktuell knapp sieben Prozent sind die Aktien von Southwest. Dem "Wall Street Journal" zufolge sicherte sich der Hedgefonds Elliott Investment des aktivistischen Investors Paul Singer eine Beteiligung an der Fluggesellschaft im Wert von knapp 2 Milliarden US-Dollar. Singer werde damit auf Anhieb einer der größten Anteilseigner und strebe einen Einfluss auf die Unternehmensführung an, schrieb die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise.
Hingegen könnte Nvidia in einigen im Depot mit einem Minus von 90 Prozent angezeigt werden. Es handelt sich aber leidglich um einen Aktiensplit im Verhältnis 1:10. Am vergangenen Mittwoch hatte der Börsenwert des Chipherstellers erstmals die Marke von drei Billionen Dollar erreicht - als erst drittes US-Unternehmen nach Apple und Microsoft. Seitdem liefert sich der Musterknabe für Künstliche Intelligenz ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den beiden etablierten Tech-Riesen um die Krone der US-Unternehmen mit dem höchsten Marktwert. Noch hat hierbei Microsoft die Nase etwas vorn. Mit dem Aktiensplit will Nvidia die eigenen Papiere für Anleger erschwinglicher machen - angesichts der beispiellosen Rally der letzten Monate hatten diese zuletzt deutlich über 1.000 Dollar gekostet.
Mit Material von dpa-AFX