Ungeachtet der Probleme beim Antrieb des Airbus-Mittelstrecken-Jets A320neo und des starken Euro-Kurses hat der Triebwerksbauer MTU das erste Quartal gut abgeschlossen. Die MTU-Aktie legt am Donnerstag zu.
Die Quartalszahlen der Münchener lagen beim Umsatz (1,02 Milliarden Euro) im Rahmen der Erwartungen, der operative Gewinn (175 Millionen Euro) allerdings übertraf die Schätzungen der Analysten. Dies sei angesichts der negativen Währungseffekte durch die Euro-Stärke sowie den Probleme des MTU-Partners Pratt & Whitney bei den Triebwerken für den A320neo bemerkenswert, sagt Dennis Etzel, Berater des Value Opportunity Fonds. "Allein im zivilen Instandhaltungsgeschäft wäre der Umsatz ohne Wechselkurseffekte um 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen." Bedingt durch die Dollar-Schwäche beziehungsweise Euro-Stärke verblieben hier noch fünf Prozent.
Jahresprognosen bestätigt
"Mit diesen Ergebnissen halten wir Kurs auf unsere Jahresziele, die wir heute bestätigen", sagte MTU-Vorstandschef Reiner Winkler. Der operative Gewinn (bereinigtes EBIT) und der bereinigte Überschuss sollen moderat steigen. Der Umsatz aus dem Verkauf neuer Triebwerke im zivilen Seriengeschäft soll um rund 30 Prozent zulegen.
Die technische Probleme und Lieferverzögerungen beim A320neo-Antrieb von Pratt & Whitney, an dem MTU mitarbeitet, sind nun offenbar behoben. Dem Flugzeugbauer Airbus hatten sie im ersten Quartal hingegen einen Umsatzrückgang eingebrockt.
Die MTU-Aktie legte zeitweilig gut zwei Prozent auf über 150 Euro zu. Der Chart sieht gut aus. DER AKTIONÄR ist optimistisch, dass die alten Höchstkurse bei knapp 157 Euro bald übertroffen werden können. Engagierte Anleger bleiben mit Kursziel 170 Euro dabei.