Eine Kettenreaktion kommt in Gang: Die Corona-Infektionszahlen ziehen weltweit wieder stärker an, neue Reisebeschränkungen werden ausgerufen, Airlines fliegen wieder weniger, Triebwerksbauer bekommen weniger zu tun. Die MTU-Aktie rutscht wieder ab. Analysten geben das DAX-Unternehmen jedoch nicht auf. Ein Großinvestor hat seine Anteile sogar aufgestockt.
Die Privatbank Berenberg hat heute die Einstufung für MTU auf "Hold" mit einem Kursziel von 143 Euro bestätigt. Analyst Andre Gollan schrieb nach einer Präsentation des Triebwerk-Herstellers auf einer Investorenkonferenz, dass die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte trotz der jüngsten Verschärfung der Corona-Krise erwartungsgemäß verlaufe.
Auch die US-Investmentbank Goldman Sachs bleibt bei ihrer Einstufung für MTU: "Neutral". Das 12-Monats-Kursziel sehen die Amerikaner bei 149 Euro. Das MTU-Management sei nach wie vor optimistisch hinsichtlich des Jahresausblicks, so Analyst Chris Hallam in einer aktuellen Studie.
Bereits in der vergangenen Woche hat Großaktionär BlackRock übrigens seinen Anteil an MTU-Stimmrechten noch ein Stück weit aufgestockt - von 9,03 auf 9,06 Prozent. Der US-Investmentgigant hält nun gut 4,8 Millionen MTU-Aktien. (Hinweis d.Red.: Aktienanzahl korrigiert)
Dem Aktienkurs von MTU hilft all das heute nicht. Die MTU-Aktie verliert im DAX fast zwei Prozent auf 136,25 Euro. Dem Konkurrenten Rolls Royce geht es noch schlechter: Im Londoner Handel verliert das Papier mehr als fünf Prozent auf den tiefsten Stand seit Herbst 2003. (Mit Material von dpa-AFX)
Die Reisewarnungen innerhalb der europäischen Region zur Eindämmung der Corona-Pandemie setzen der Luftfahrt-Branche im Allgemeinen und MTU im Speziellen weiter zu. DER AKTIONÄR hatte die MTU-Aktie im März mutigen Anlegern zum Kauf empfohlen - etwas zu früh. Mit dem jüngsten Kursrutsch ist der DAX-Wert nun unter die Stop-Loss-Marke bei 140 Euro gerutscht. Die Aktie wandert auf die Watch-List.
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