Morphosys hat im vergangenen Quartal mehr umgesetzt als am Markt erwartet worden war. Gleichzeitig rutschte das Biotechunternehmen in die roten Zahlen, wie aus einer am späten Mittwochabend in Planegg bei München veröffentlichten Mitteilung des MDAX-Unternehmens hervorgeht.
Demnach sank der Konzernumsatz um 81 Prozent auf 47,2 Millionen Euro. Experten hatten drei Millionen Euro weniger auf dem Zettel gehabt. Im Quartalsumsatz enthalten sind 12,9 Millionen Euro an Umsätzen für das Krebsmittel Monjuvi sowie 11,6 Millionen Euro Tantiemen aus dem Schuppenflechtemittel Tremfya.
Das operative Ergebnis lag im ersten Quartal bei minus 29,6 Millionen Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte Morphosys noch einen Gewinn von 203,5 Millionen Euro erzielt.
„Für das Jahr 2021 liegt unser Fokus auf drei Kernbereichen: der Umsetzung der Markteinführung von Monjuvi, der raschen Weiterentwicklung der Tafasitamab-Backbone-Strategie durch zusätzliche klinische Studien und dem Ausbau unserer Pipeline", sagte Dr. Jean-Paul Kress, Vorstandsvorsitzender von Morphosys. „Während wir im ersten Quartal Gegenwind durch die Pandemie erfahren haben, sind wir vorsichtig optimistisch, dass die Auswirkungen von Covid-19 in den USA in der zweiten Jahreshälfte 2021 zurückgehen werden. Angesichts einer breiten Zulassung als Zweitlinientherapie und des Gesamtprofils in der Behandlung von r/r DLBCL sind wir vom Potenzial von Monjuvi überzeugt. Gleichzeitig machen wir wichtige Fortschritte, indem wir in diesem Jahr wichtige Studien für Tafasitamab und Felzartamab starten."
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Morphosys nach den Quartalszahlen auf "Overweight" belassen. Der Umsatz des Antikörperspezialisten sei höher ausgefallen als am Markt erwartet, schrieb Analyst James Gordon in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Dabei seien die – bereits bekannten – schwächeren Erlöse mit dem Krebsmittel Monjuvi durch stärkere Lizenz- und Meilenstein-Einnahmen mehr als wettgemacht worden.
Die Aktie von Morphosys war in den vergangenen Tagen kräftig eingebrochen. Dabei ist das Papier auch unter wichtige Unterstützungen gerutscht. Auch nach den Zahlen kommt noch keine Erholungsstimmung auf. DER AKTIONÄR bleibt langfristig aber zuversichtlich für die Aktie, die Bewertung ist mittlerweile sehr attraktiv. Neueinsteiger warten allerdings eine Bodenbildung ab.
(Mit Material von dpa-AFX)