Der Biotech-Konzern Morphosys hat trotz eines Rückschlags für ein Medikament gegen Muskelerkrankungen seine Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Für 2016 geht das Unternehmen weiter von tiefroten Zahlen und rückläufigen Umsätzen aus, wie es am Dienstag mitteilte. Es werde ein Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) von minus 58 bis minus 68 Millionen Euro erwartet. Der Umsatz soll bei 47 bis 52 Millionen Euro liegen. Die Prognose beinhalte keine potenzielle Einlizenzierung oder Co-Entwicklung weiterer Entwicklungskandidaten.
Im ersten Quartal sackte der Umsatz im Jahresvergleich von 70,4 Millionen Euro auf 12,1 Millionen ab. Unter dem Strich stand ein Verlust von 7,2 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 40,9 Millionen ein Jahr zuvor. Während der Ausstieg des bisherigen Partners Celgene aus der gemeinsamen Erforschung eines Krebszellen-Antikörpers vor einem Jahr noch Umsatz und Gewinn kräftig aufgepolstert hatten, belasteten nun auch höhere Kosten. Dies wurde jedoch erwartet.
Unternehmenschef Simon Moroney gibt sich weiter zuversichtlich: "Unser firmeneigenes Portfolio macht hervorragende Fortschritte." Das erste Quartal entspreche genau den Erwartungen.
Commerzbank bestätigt Kaufempfehlung
Die Commerzbank hat die Einstufung für Morphosys nach den Zahlen zum ersten Jahresviertel auf "Buy" mit einem Kursziel von 57 Euro belassen. Die Quartalsbilanz des Biotechnologie-Unternehmens habe keinerlei größere Überraschung enthalten, schrieb Analyst Daniel Wendorff in einer Studie vom Dienstag. Morphosys habe aber weniger als gedacht für Forschung und Entwicklung ausgegeben, weshalb das operative Ergebnis (Ebit) besser als befürchtet ausgefallen sei.
Die Aktie von Morphosys war vor Kurzem unter Druck geraten, nachdem der am weitesten fortgeschrittene Medikamentenkandidat Bimagrumab in einer Phase-III-Studie den primären Endpunkt nicht erreichen konnte. Die Aktie konnte sich zuletzt aber wieder festigen. Nun warten alle Anleger gespannt auf Guselkumab. Hier werden ebenfalls noch in diesem Jahr abschließende Studiendaten erwartet.
(Mit Material von dpa-AFX)