Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Morphosys nach einer angekündigten Kooperation von 87 auf 88 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Lizenzvereinbarung mit Emergent Biosolutions über die gemeinsame Entwicklung und Vermarktung des Medikaments ES414 zur Behandlung von Prostatakrebs stärke in erheblichem Maße die Forschungspipeline des Biotech-Unternehmens, schrieb Analyst Gunnar Romer in einer Studie vom Donnerstag. Die Konditionen der Vereinbarung seien sehr attraktiv. Wegen steigender Forschungsausgaben und anstehender Vorschusszahlungen an Emergent setzte der Experte seine Gewinnprognosen leicht herab.
„Noch frühe klinische Phase“
Wie Morphosys gestern bekannt gab, wird das Unternehmen mit Emergent Biosolutions den Medikamentenkandidaten ES414 gegen Prostatakrebs entwickeln und vermarkten. Morphosys erhält die weltweiten Vermarktungsrechte, mit Ausnahme der USA und Kanada. Dort behält Emergent die Vermarktungsrechte. Emergent bekommt 20 Millionen US-Dollar im Voraus bezahlt sowie potenzielle Meilensteinzahlungen von bis zu 163 Millionen US-Dollar. Diese sind an bestimmte Ereignisse gekoppelt.
Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank lobte, dass Morphosys seine umfangreichen Barmittel zum Ausbau der Pipeline von Medikamenten-Kandidaten nutze. Der Antikörper werde aber erst in den kommenden Monaten in klinischen Studien erprobt, befinde sich also noch in einer frühen Phase der Entwicklung. Der Experte ließ seine Annahmen daher unverändert. Einem Händler zufolge sollte die Kooperation allerdings zumindest der Stimmung gegenüber den Titeln des TecDAX-Unternehmens zuträglich sein.
Gewinne laufen lassen
Nachdem die Aktie von Morphosys am Mittwoch mit einem guten Plus aus dem Handel gegangen ist, tritt sie nun zunächst auf der Stelle. Am frühen Vormittag verliert das Papier 0,2 Prozent auf 70,99 Euro. Wichtig ist nun weiter, dass Morphosys die Marke von 70 Euro verteidigen kann. In einem positiven Umfeld dürfte relativ bald ein Angriff auf das erst vor Kurzem bei 74,90 Euro markierte Allzeithoch erfolgen. Anleger bleiben weiter mit einem Stopp bei 54 Euro investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)