So stark sich die Aktie von Morphosys zum Jahresbeginn präsentiert hatte, so schwach zeigt sie sich in den vergangenen Tagen. Das Papier ist unter Druck geraten, nachdem das Unternehmen eine Niederlage im Patentstreit gegen Janssen und Genamb einstecken musste. Es geht dabei um eine Entschädigung für die Patentverletzung durch Janssens und Genmabs Wirkstoff Daratumumab, ein gegen CD38 gerichteter monoklonaler Antikörper zur Behandlung von Patienten mit dem multiplen Myelom. Alle drei Patentansprüche hat das Gericht nun zurückgewiesen. Die Anleger zeigten sich enttäuscht davon, an den starken Aussichten der Produktpipeline hat dies aber nichts geändert. Dieser Gerichtsbeschluss hat insbesondere keine Auswirkungen auf den Patentschutz von Morphosys' eigenem CD38-Antikörper MOR202 und damit auf die Fähigkeit von Morphosys, MOR202 in verschiedenen Indikationen weiter zu entwickeln. Allerdings könnte Morphosys nun später Konkurrenz winken. Nicht kursfördernd war sicherlich auch, dass der Partner Novartis zukünftig Bimagrumab nur noch in der Indikation Typ-2-Diabetes weiter entwickeln wird. Allerdings muss man sehen, dass auf dieses Programm kein Fokus gelegt wurde, nachdem es im Jahr 2016 bereits den Rückschlag beim Phase-3-Programm gab. Im Fokus dagegen stehen ganz klar weiter unter anderem MOR208 und auch MOR106 sowie MOR103. Hier darf man gespannt sein, was sich nachrichtentechnisch in diesem Zusammenhang in den kommenden Monaten tut.
Die Aktie von Morphosys ist mit dem jüngsten Rutsch unter die 200-Tage-Linie charttechnisch kurzfristig angeschlagen. DER AKTIONÄR bleibt langfristig bei der Aktie aber ganz klar äußerst optimistisch. Anleger können deswegen versuchen, mit Abstauberlimits noch einmal günstig zum Zuge zu kommen.
Evotec trankt Kraft
Ebenfalls stark ins Jahr ist die Aktie von Evotec gestartet. Seit dem Zwischentief im Dezember liegt das Papier bereits wieder gut 25 Prozent vorne. Derzeit gönnt sich die Aktie eine kleine Verschnaufpause. Auch für Evotec bleibt DER AKTIONÄR optimistisch. Aus charttechnischer Sicht wäre es wichtig, das Dezemberhoch 2018 bei 21,82 Euro zu überwinden. Dann wäre der Weg frei in Richtung Allzeithoch bei 23,36 Euro.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.