Nachdem die Aktien von Morphosys noch am Montag mit einem deutlichen Plus in die Woche gestartet waren, musste der im TecDAX notierte Biotech-Wert an Dienstag ein Minus von 1,8 Prozent auf 85,10 Euro hinnehmen. Noch zu Wochenbeginn profierte Morphosys von Fortschritten bei dem Antikörper Wirkstoff MOR208 gegen verschiedene Krebsformen. Vorläufige klinische Daten aus einer Phase-2-Studie zur Wirksamkeit bei Krebserkrankungen des Lymphatischen Systems (Non-Hodgkin-Lymphom) sind Unternehmensangaben zufolge ermutigend. Bereits am Wochenende hatte das Unternehmen positive Ergebnisse des Wirkstoffs aus einer Phase-1/2a-Studie beim Einsatz gegen Blutkrebs präsentiert. Analyst Olav Zilian von der Baader Bank bezeichnete die Daten vom Wochenende als beeindruckend. Er bestätigte zwar sein Kaufvotum für die Titel in der Studie vom Montag. Nach dem zuletzt starken Lauf der Aktien warnte er aber vor zu viel Euphorie.
Analysten optimistisch
Optimistischer präsentiert sich die US-Investmentbank Merrill Lynch. Sie hat das Kursziel für Morphosys wegen der Aussicht auf weiter hohes Wachstum von 94 auf 102 Euro angehoben. Die Einstufung bleibe auf "Buy", bestätigte Analystin Sarah Potter. Die Aktie habe trotz der bereits deutlichen Kursgewinne und besseren Entwicklung als der Branchenindex noch viel Luft nach oben. Das Biotechnologieunternehmen habe viele hervorragende Produkte in der Entwicklung, so dass der Umsatz in den kommenden beiden Jahren kräftig wachsen dürfte. Die Expertin geht zudem davon aus, dass Morphosys 2016 nach Verlusten im laufenden und kommenden Jahr wieder in die Gewinnzone zurückkehrt.
Auch die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Morphosys auf "Overweight" belassen. Analystin Diana Na hob in einer Studie vom Dienstag die jüngsten Fortschritte bei dem Antikörper-Wirkstoff MOR208 hervor.
Gewinne laufen lassen
Auch der heutige Kursrückgang tut dem starken Chartbild von Morphosys keinen Abbruch. Die Aktie notiert derzeit so hoch wie seit Mitte 2000 nicht mehr. Aufgrund der starken Aussichten rät auch DER AKTIONÄR weiter investiert zu bleiben. Der Stopp sollte bei 62 Euro platziert werden.
(Mit Material von dpa-AFX)