Der Crash bei den Aktien der Impfstoff-Pioniere BioNTech und Moderna hat sich am Freitag nochmals verschärft. Zum nächsten Dämpfer für die Papiere der beiden Schöpfer mRNA-basierender Corona-Vakzine wurde die Meldung, dass der Pharmakonzern Merck & Co vor dem Durchbruch mit einem Medikament gegen Covid steht.
BioNTech büßte zwischenzeitlich 15 Prozent ein, begrenzte dann aber die Verluste. Moderna sackt aktuell um zwölf Prozent ab. Auch andere Impfstoffunternehmen kommen unter die Räder. Valneva zum Beispiel verliert aktuell sieben Prozent.
Nach der Horrorwoche stehen bei der Branche nun insgesamt Kursverluste von 84 Milliarden Dollar zu Buche.
Merck gab bekannt, ein neues Medikament halbiere bei Risiko-Patienten einer klinischen Studie zufolge deutlich die Wahrscheinlichkeit sehr schwerer Verläufe. Das Unternehmen will sich so schnell wie möglich um den Einsatz in den USA bemühen und auch entsprechende Anträge bei Behörden weltweit stellen.
„Immer wieder denken Leute angesichts von Meldungen, die Pandemie sei vorbei. Aber das war stets ein Irrglaube“, zeigt sich Brad Loncar, Investor und Biotechexperte, im Gespräch mit Bloomberg trotz des Crashs entspannt. „Ich glaube nicht, dass das Ergebnis der Merck-Studie den Impfstoffherstellern großen Schaden zufügen wird.“
Mercks Erfolg ist ein Gamechanger, aber trotzdem wird es weiterhin viele Milliarden Impfungen gegen Corona geben. Das große Potenzial von mRNA allerdings liegt sehr wahrscheinlich ganz woanders (hier klicken).
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