Europas größter Sportartikelhersteller Adidas hat auf der Hauptversammlung am Donnerstag seine Aktionäre darauf eingestimmt, nicht alle mittelfristigen Ziele plangemäß zu erreichen. Trotzdem konnte die Aktie mit dem Gesamtmarkt zulegen. Heute gibt es 1,50 Euro Dividende pro Aktie.
Mehr Zeit nötig
Zwar werde Adidas währungsbereinigt die meisten, wenn nicht alle für das Jahr 2015 angestrebten operativen Ziele schaffen, sagte Vorstandschef Herbert Hainer. "Es könnte allerdings etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, als wir ursprünglich gedacht hatten." Zudem stellten negative Währungseffekte "ein erhebliches Risiko" dar.
Ende 2010 hatte Hainer unter anderem angekündigt, den Umsatz bis 2015 von damals 12 auf 17 Milliarden Euro steigern zu wollen. Der Gewinn sollte dabei schneller wachsen als die Erlöse und um jährlich durchschnittlich 15 Prozent zulegen. Im vergangenen Jahr jedoch hatte der starke Euro - neben einem schwächelnden Golfmarkt und hausgemachten Vertriebsengpässen in Russland - den Franken zu schaffen gemacht. Auch in diesem Jahr könnten Währungseffekte den Umsatz um rund 750 Millionen Euro schmälern, räumte Hainer ein.
Keine Entlastung
Überraschend hat Großaktionär Union Investment dem Management die Entlastung verweigert. Fondsmanager Ingo Speich bemängelte: "Nike nimmt Adidas in wichtigen Märkten die Butter vom Brot." Zudem liefen die Kosten aus dem Ruder, und die Übernahme der Fitness-Tochter Reebok habe bis heute keinen Wert für die Aktionäre geschaffen.
Weiter in Bodenbildungsphase
Die Kursreaktion am Donnerstag zeigt, dass viele schlechte Meldungen im Kurs mittlerweile eingepreist sind. Allerdings ist die Bodenbildungsformation noch lange nicht abgeschlossen. Noch drängt sich ein Neueinstieg nicht auf.
(Mit Material von dpa-AFX)