Siemens-Chef Joe Kaeser treibt den Umbau des Elektrokonzerns voran. In den USA wollen sich die Siemensianer den Kompressoren-Hersteller Dresser-Rand einverleiben. Im Gegenzug wird der 50-Prozent-Anteil am Joint Venture BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) verkauft.
Übernahme für 5,8 Milliarden
Siemens will den US-Konzern Dresser-Rand im Zuge eines freundlichen Übernahmeangebots übernehmen. Das Angebot betrage 83 Dollar je Aktie in bar und entspreche einem Gesamtwert von rund 7,6 Milliarden Dollar (5,8 Milliarden Euro).
Dresser-Rand habe seinen Aktionären einstimmig empfohlen, das Übernahmeangebot von Siemens anzunehmen, hieß es weiter. Mit seinem Angebot an Kompressoren, Dampf- und Gasturbinen sowie Motoren sei Dresser-Rand ein weltweit führender Anbieter für die Öl- und Gas-, Prozess- und Energieindustrie sowie andere Branchen in den weltweiten Energie-Infrastrukturmärkten. Dies ergänze das bestehende Siemens-Portfolio, insbesondere für die weltweite Öl- und Gasindustrie sowie für die dezentrale Energieerzeugung, erklärte Siemens.
Abschied von den Hausgeräten
Ferner wird die Robert Bosch GmbH den 50-Prozent-Anteil von Siemens am gemeinsamen Joint Venture BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH (BSH) übernehmen. Der Kaufpreis betrage drei Milliarden Euro. Zudem erfolge vor Vollzug der Transaktion eine zusätzliche Ausschüttung in Höhe von jeweils 250 Millionen Euro von BSH an Siemens und Bosch. Die Transaktion bedürfe noch der Zustimmung der Kartellbehörden und werde voraussichtlich im ersten Kalenderhalbjahr 2015 abgeschlossen werden.
Dreistellige Kurse im Blick
Auf den ersten Blick erscheinen die Transaktionen sinnvoll, wenngleich Dresser-Rand bestimmt nicht zum Schnäppchenpreis eingekauft wurde. Kaeser lässt aber Worten Taten folgen und die Restrukturierung sorgt für Fantasie. Bis zum Jahresende sollte die Aktie deutlich dreistellige Kurse vorweisen können.
(Mit Material von dpa-AFX)