Michael Saylor, CEO des Software-Konzerns Microstrategy, ist das, was man einen Bitcoin-Maximalisten nennt: Für ihn besteht kein Zweifel daran, dass der Bitcoin eines Tages den Dollar ablösen wird – und entsprechend handelt er auch. Rund 125.000 Bitcoins stehen bereits in der Bilanz seiner Firma, doch Saylor will mehr.
Nachdem er den Cash-Bestand seines Unternehmens seit dem Jahr 2020 nahezu komplett in Bitcoin getauscht hat, hat sich MicroStrategy zwischenzeitlich auch über Anleihen weiteres Kapital für Bitcoin-Käufe besorgt. Nun plant CEO Saylor offenbar weitere Käufe.
Über die Tochterfirma MacroStrategy hat der Konzern bei der Krypto-freundlichen Silvergate Bank einen Kredit über rund 205 Millionen Dollar aufgenommen und mit einem Teil des rund 125.000 Einheiten umfassenden Bitcoin-Schatzes besichert. Das Darlehen soll wiederum zumindest teilweise dazu genutzt werden, um weitere Bitcoins zu kaufen.
MacroStrategy, a subsidiary of @MicroStrategy, has closed a $205 million bitcoin-collateralized loan with Silvergate Bank to purchase #bitcoin. $MSTR $SIhttps://t.co/QYw2ZgeE3U
— Michael Saylor⚡️ (@saylor) March 29, 2022
Nachdem man diverse Finanzierungsoptionen geprüft hatte, habe sich diese Strategie als beste Option im Sinne der Anteilseigner herauskristallisiert, erklärte Saylor in der Vorwoche im Gespräch mit Bloomberg. So habe man etwa auch die Nutzung dezentraler Finanzplattformen (DeFi) oder die Ausgabe einer Bitcoin-Anleihe in Erwägung gezogen. Speziell Letzteres gestalte sich bislang jedoch schwierig.
„Der Markt ist noch nicht bereit für Bitcoin-Bonds“
Er würde sich freuen, wenn eines Tages Bitcoin-besicherte Anleihen nach dem Vorbild von hypothekenbesicherten Wertpapieren verkauft werden, sagte Saylor. „Doch der Markt ist noch nicht wirklich bereit dafür.“ Er verweist in diesem Zusammenhang auch die Verzögerungen bei der Emission der geplanten Bitcoin-Anleihe der Regierung in El Salvador, mit der Präsident Nayib Bukele rund eine Milliarde Dollar einsammeln will.
Vor diesem Hintergrund sei der Kredit derzeit die beste Finanzierungsoption gewesen. Über weitere Bitcoin-Käufe von MicroStrategy wurde seither aber noch nichts bekannt. Zuletzt hatte das Unternehmen Ende Januar für rund 25 Millionen Dollar nachgekauft und den Coin-Bestand auf 125.051 Einheiten erhöht. Zu aktuellen Kursen um 46.000 Dollar sind diese insgesamt rund 5,75 Milliarden Dollar wert.
Die MicroStrategy-Aktie ist quasi ein Hebel auf den Bitcoin und korreliert sehr stark mit dessen Kursentwicklung. Entsprechend erachten sie viele Anleger als Alternative zu einem Direktinvestment am Kryptomarkt. Wer Saylors Vision teilt, kann hier zugreifen – sollte sich aber bewusst sein, dass die Aktie dem Bitcoin in Sachen Volatilität in nichts nachsteht und die Bitcoin-Käufe auf Pump zusätzliche Risiken bergen.
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