Cloud-Gaming, also das Streamen von Spielen aus dem Internet, wird von vielen Experten als der nächste große Branchentrend gesehen. Google ist mit seinem Dienst namens Stadia bereits voll investiert und auch Sony hat auf der PlayStation die erste Streaming-Erfahrung gesammelt. Jetzt will auch Microsoft einsteigen.
Cloud-Gaming ist noch eine sehr junge Vertriebsform von Videospielen, die laut den Marktforschern von Newzoo im Jahr 2019 erst 152 Millionen Dollar erlöst hat. Glaubt man den Experten, ist das Potenzial jedoch riesig. Im Jahr 2024 sollen bereits 6,53 Milliarden Dollar mit gestreamten Videospielen umgesetzt werden und insgesamt 61 Millionen Spieler begeistern.
Wie die Faust aufs Auge
Besonders interessant ist das Cloud-Gaming für Konzerne, die bereits Zugriff auf eine große Spielebibliothek oder mit ihren Gaming-Abos bereits einige Spieler angelockt haben. Sich die Kontrolle über die Hardware zu sichern, um dank einer effizienteren Nutzung auch an der Rechenpower mitzuverdienen, ist hier nur der nächste logische Schritt.
Für Microsoft mit seinem Fokus auf den Xbox Game Pass passt Cloud-Gaming daher sehr gut. Der Konzern verfügt über Knowhow und Assets in Sachen Cloud-Infrastruktur und das wohl attraktivste Spiele-Abonnement, das aktuell am Markt zu finden ist.
Es wundert daher nicht, dass der Tech-Konzern angekündigt hat, bis Weihnachten das Streaming von Spielen auf den neuen und alten Xbox-Konsolen zu ermöglichen. Voraussetzung ist dabei aber nicht nur eine eine Xbox Series X oder One, sondern auch das Ultimate-Modell des Game Pass für 13 Euro. Dann können jedoch auch Xbox-One-Besitzer die neuen Series-X-Spiele spielen.
Mit seinem Game Pass ist Microsoft aktuell auf Nutzerfang und Cloud-Gaming dürfte 2022 zusätzliche Abonnenten begeistern. Wann die ersten Preiserhöhungen kommen, ist hier nur eine Frage der Zeit. DER AKTIONÄR sieht den Game Pass und Cloud-Gaming als langfristige Wachstumschance für Microsoft, die schon bald wiederkehrende Umsätze von drei Milliarden Dollar bedeuten könnte.
Für Anleger ist dies jedoch nur einer von vielen intakten Kurstreibern. Bei der Microsoft-Aktie heißt es daher unverändert: Gewinne laufen lassen.