Der Solar-Zulieferer Meyer Burger steckt weiter tief in der Krise. Laut vorläufigen Erhebungen sackte der Umsatz im ersten Halbjahr um knapp 50 Prozent auf 122 Millionen Franken ab, der Auftragseingang ist rückläufig, die Margen geraten weiter unter Druck. Der Verwaltungsrat stellt angesichts der prekären Lage des gesamte Geschäftsmodell von Meyer Burger auf den Prüfstand.
Dank eines außerordentlichen Ertrags durch den Verkauf des Wafering Geschäft stellt Meyer Burger ein ausgeglichenes Ergebnis in Aussicht. Ohne diesen Sondereffekt würden sonst rote Zahlen zu Buche stehen.
Die Lage bei Meyer Burger hellt sich einfach nicht auf. Der Verwaltungsrat des Unternehmens macht nun Nägel mit Köpfen. "Die Geschäftsentwicklung im ersten Semester 2019 unterstreicht die Notwendigkeit, unser Geschäftsmodell und unsere Strategie zu hinterfragen. Für die Zukunft werden wir alle strategischen Optionen prüfen. Dazu gehören Gespräche mit industriellen Partnern, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, die nachhaltigen Mehrwert für unser Unternehmen und unsere Aktionäre schaffen", so Dr. Remo Lütolf, Verwaltungsratspräsident von Meyer Burger.
Großauftrag vermeldet
Neben den vorläufigen Zahlen hat Meyer Burger zudem einen neuen Großauftrag an Land gezogen. Auftraggeber ist ein nordamerikanisches Start-up-Unternehmen, das Heterojunction-Schlüsselequipment von den Europäern beziehen will. Vorbehaltlich des Abschlusses der Finanzierungsrunde der Firma wird ein Auftragsvolumen von rund 100 Millionen Franken erwartet, heißt es von Unternehmensseite. Den Auftragseingang stellt Meyer Burger zu Beginn des vierten Quartals in Aussicht.
Bei Meyer Burger überwiegen derzeit die Risiken. Im Rahmen der strategischen Überprüfung ist alles möglich, Anleger sollten sich auf das Spiel nicht einlassen. Die Aktie gehört bestenfalls auf die Watchlist.