Entscheidung im Bieterwettstreit um Kaufhof: Die Metro-Tochter geht an das kanadische Traditionsunternehmen Hudson’s Bay. Der Karstadt-Eigner Rene Benko zieht den Kürzeren. Der Verkaufserlös soll in Investitionen und den Schuldenabbau fließen.
Für rund 2,8 Milliarden Euro verkauft Metro seine Warenhaustochter Kaufhof mitsamt der dazugehörigen Immobilen an Hudson’s Bay. Damit erhalten die Kanadier den Vorzug vor dem Karstadt-Eigentümer Signa, der Medienberichten zufolge ein Angebot in ähnlicher Höhe abgegeben hatte. Bis Ende September 2015 soll die Transaktion abgeschlossen sein, sagte ein Metro-Sprecher am Montagmorgen.
Lange Tradition
Kaufhof geht damit in erfahrene Hände – Hudson’s Bay, gegründet 1670, ist nach eigenen Angaben das älteste Unternehmen Nordamerikas und betreibt in Kanada und den USA mehr als 300 Warenhäuser und Fachgeschäfte. Mit der Kaufhof-Übernahme setzt der Konzern den ersten Schritt auf den europäischen Markt. Unternehmenschef Richard Baker hat am Montag bereits angekündigt, die Warenhauskette mit Investitionen stärken zu wollen.
Ein Händler hat den Verkauf am Montag leicht positiv bewertet, die Anleger hatten aber offenbar auf einen höheren Verkaufspreis gehofft. Zudem hat Metro-Finanzchef Mark Frese bereits angekündigt, den Erlös aus dem Verkauf für den Schuldenabbau und Investitionen in andere Geschäftsbereiche zu nutzen und damit die Hoffnungen auf eine Sonderdividende gedämpft.
Abwarten!
DER AKTIONÄR bleibt für die Metro-Aktie skeptisch gestimmt. Anleger sollten vorerst an der Seitenlinie bleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)