Deutschlands größter börsennotierter Handelskonzern Metro wird künftig kein DAX-Mitglied mehr sein. Das hat der Arbeitskreis der Deutschen Börse bestätigt. Daran hat auch die Zwischenrallye der vergangenen Wochen nicht geändert. Sollten Anleger jetzt dennoch wieder einsteigen?
Mit einem jährlichen Umsatz von rund 67 Milliarden Euro zählt Metro zu den Top Ten des DAX. Doch Umsatz allein ist nicht alles. Weil von dem Umsatz immer weniger Gewinn hängen bleibt, ist die Aktie des Düsseldorfer Handelsriesen im Sinkflug. Der Kursrutsch hat nun zur Folge, dass die Metro AG, deren Vorgängergesellschaft und heutige Tochter Kaufhof immerhin Gründungsmitglied des DAX war, am 24. September erstmals aus dem deutschen Leitindex absteigen wird.
Alle Töchter am Ende ihrer Lebenszyklen
Der DAX-Abstieg verdeutlicht, wie schwierig die Lage bei Metro geworden ist. Alle vier Vertriebsschienen (Cash&Carry, Media-Saturn, Kaufhof und Real) befinden sich in der Spätphase ihres Lebenszykluses. Selbst die lange Zeit hochprofitable und wachstumsstarke Elektroniktochter Media-Saturn schwächelt mittlerweile. Hinzu kommen personelle Grabenkämpfe und ein Konzernchef, bei dem viele Handelsexperten den Stallgeruch vermissen und der seit dem Amtsantritt Anfang des Jahres noch keine überzeugenden Zukunftskonzepte für Metro vorgestellt hat.
Zu viele Probleme
Metro kämpft an zu vielen Fronten mit essenziellen Problemen und verliert sich zudem in Grabenkämpfen. Eine Lösung ist nicht in Sicht. Auch ein möglicher Teilverkauf der Tochter Real würde an der Zukunftsperspektive wenig verbessern. Das Kurzsiel lautet weiter 20 Euro. Die Aktie hat somit weiterhin Abwärtspotenzial, weshalb Anleger Metro weiter meiden sollten.