Die Aktie des Social-Media-Giganten Meta hat ihre Verluste in den vergangenen Tagen deutlich ausgeweitet. Der Titel büßte letzte Woche knapp 14 Prozent ein und schloss den Freitagshandel bei 146,29 Dollar – der tiefste Stand seit dem Corona-Tief im März 2020. Das Minus seit Jahresanfang beträgt damit knapp 61 Prozent.
Die Gründe für die Schwäche der Aktie sind vielfältiger Natur. Zum einen ist hier das schwache makroökonomische Umfeld zu nennen. Unternehmen haben ihre Marketing-Budgets bereits gekürzt und dürften demnächst deutlich weniger über Social-Media-Kanäle werben. Das trübt die Wachstumsaussichten des Konzerns massiv ein.
Zum anderen leidet die Monetarisierung von Facebook und Instagram unter den neuen Updates. Meta setzt bei beiden Plattformen zunehmend auf Kurzvideos á la TikTok. Das Problem: Kurzvideos lassen sich aktuell schwerer monetarisieren. Daher ist zu erwarten, dass Meta in den kommenden Quartalen stärkere Umsatzeinbußen hinnehmen muss. Die Needham-Analystin Laura Martin geht sogar davon aus, dass Meta mit Kurzvideos 30 Prozent weniger Umsätze generiert als mit anderen Inhalten.
Zeitgleich macht Meta die mächtige Konkurrenz zu schaffen. Und damit sind nicht nur YouTube oder TikTok gemeint. Auch Amazon und Apple bauen gerade ihre Werbesparten aus. Amazon verdiente 2021 bereits 31 Milliarden Dollar mit Werbung und verzeichnete im zweiten Quartal ein Wachstum bei den Werbeumsätzen von satten 18 Prozent. Apple arbeitet gerade an einer großen Ad-Tech-Plattform und will schon bald seine Werbeeinnahmen auf eine "zweistellige Milliardensumme" steigern.
Das Gros der Wall-Street-Experten bleibt dennoch bullish. Aktuell empfehlen 44 Experten die Aktie zum Kauf, zwölf zum Halten du nur vier zum Verkaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell bei 222,66 Dollar, was einem Kurspotenzial von 52 Prozent entspricht.
Aus Sicht des AKTIONÄR bewertet der Markt die Aussichten von Meta aktuell zu pessimistisch. Das Unternehmen hat es trotz aller Herausforderungen im vergangenen Quartal geschafft, die Zahl seiner aktiven Nutzer zu steigern. Zudem wird die Aktie nur noch mit einem 23er-KGV von 10 bewertet. Anleger bleiben daher an Bord. Neueinsteiger warten ab.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Meta.