Der Pharma- und Chemiekonzern Merck hat im zweiten Geschäftsquartal wie erwartet von seinem jüngsten Elektronik-Zukauf profitiert. Das Unternehmen konnte sowohl einen leichten Anstieg beim Umsatz als auch operativen Gewinn verbuchen.
Dank der vollen Einbeziehung der britischen Spezialchemiefirma AZ-Electronic konnte Merck die Auswirkungen des starken Euro auffangen. Insgesamt ergab sich ein moderater Umsatzanstieg von 1,9 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro, wie Merck am Mittwoch mitteilte. Die Schwellenländer waren erneut die wichtigsten Treiber. Bei Merck Serono, der Sparte mit patentgeschützten Medikamenten, gingen die Lizenz- und Provisionserlöse dagegen deutlich zurück.
Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) legte um 2,3 Prozent auf 845,7 Millionen Euro zu. Auch hier wirkte sich die AZ-Übernahme positiv aus. Beim Gewinn wiederum belastete der britische Hersteller von Hightech-Materialien für die Elektronikindustrie, da hier die Vorräte neu bewertet wurden. Unter dem Strich sank der Gewinn um rund vier Prozent auf 303 Millionen Euro. Den Ausblick für das Gesamtjahr bestätigte Merck. Unternehmenschef Karl-Ludwig Kley sprach von einem "soliden Quartal". Unter dem Strich verfehlte Merck die Erwartungen der Experten beim Gewinn, bei den restlichen Kennziffern schnitt das Unternehmen leicht besser ab.
Halten
Zuletzt musste die Merck-Aktie in einem schwachen Gesamtmarkt etwas nachgeben. Die Zahlen dürften keine große Stütze sein, auch wenn sie weitestgehend auf die Erwartungen der Analysten getroffen haben. Aus charttechnischer Sicht notiert der Wert über der wichtigen Unterstützung bei 62 Euro. Ein Neueinstieg bietet sich nicht an. Investierte Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 54 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)