Der Pharma- und Chemiekonzern Merck kommt gut voran. Nach einem starken dritten Quartal überzeugte vor allem die Umsatzentwicklung. Übernahmen und schwächere Euro haben den Unternehmen Rückenwind gegeben.
Im Zeitraum Juli bis Ende September stiegen die Erlöse bei Merck um 9,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Davon kommen 4,6 Prozent aus eigener Kraft, 5,1 Prozent gehen allein auf die Übernahme von AZ Electronic Materials zurück. Auch der wieder schwächere Euro hat geholfen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg im dritten Quartal um 3,1 Prozent auf 857 Millionen Euro. Bedingt vor allem durch schwächere Lizenz- und Provisionserlöse sank die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen allerdings auf 29,5 Prozent (Vorjahr 31,2 Prozent). Der Gewinn je Aktie dagegen ist um etwas mehr als ein Viertel gesunken – von 0,78 Euro im Vorjahreszeitraum auf nun 0,57 Euro. Vor allem höhere Steuern sowie die Übernahme des US-Konzerns Sigam Aldrich und gestiegene Ausgaben in der Forschung haben belasteten.
Aufgrund des guten Abschneidens in den ersten neun Monaten hat Merck seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben und rechnet nun mit Erlösen von 11,0 bis 11,2 Milliarden Euro, zuvor war von 10,9 bis 11,1 Milliarden die Rede. Beim EBITDA vor Sondereinflüssen hingegen bestätigte das DAX-Unternehmen seinen Ausblick. Es soll im Geschäftsjahr 3,3 bis 3,4 Milliarden Euro Betragen.
Halteposition
Mit den Zahlen zum dritten Geschäftsquartal hat Merck die Erwartungen der Analysten beim Umsatz als auch EBITDA übertroffen, der Gewinn hat dagegen etwas Enttäuscht. Die Kostenfaktoren wie die jüngsten übernahmen müssen erstmal verdaut werden. Langfristig dürften sich die Investments aber durchaus als Profitabel erweisen. Die Aktie hat in den letzten Monaten bereits deutlich zulegen können. Risikobewusste Anleger können dennoch aufspringen und auf einen charttechnischen Ausbruch auf neue Höchststände spekulieren.
(Mit Material von dpa-AFX)