Hat die Aktie von Merck in der vergangenen Woche noch hinter Siemens, ThyssenKrupp, Covestro und Beiersdorf zu den fünf stärksten Werten im DAX gehört, muss sie heute nach Bekanntgabe der Q1-Zahlen wieder deutlich Federn lassen. Mehr als vier Prozent geht es am Vormittag nach unten. Damit ist die Aktie der schwächste Wert des Tages im deutschen Leitindex.
Der starke Euro macht dem Darmstädter Konzern zunehmend zu schaffen. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis musste der Pharma- und Spezialchemieunternehmen einen Rückgang verkraften. Zudem belasteten Marktanteilsverluste bei Flüssigkristallen. Auch für das Gesamtjahr bleibt das Management um Konzernchef Stefan Oschmann vorsichtig und rechnet nun mit noch negativeren Auswirkungen der Euro-Stärke, wie das DAX-Unternehmen am Dienstagmorgen mitteilte.
Der bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ging um 18,2 Prozent auf 1,02 Milliarden Euro zurück. Im Vorjahr hatte Merck allerdings auch noch von einem positiven Sondereffekt profitiert. Im Vorjahr hatte Merck allerdings auch noch von einem positiven Sondereffekt profitiert. Der Konzerngewinn brach um mehr als ein Drittel auf 341 Millionen Euro ein.
Merck konkretisierte seine Prognose für das laufende Jahr. Der DAX-Konzern stellt nach dem jüngsten Verkauf des Geschäfts mit rezeptfreien Arzneien an den US-Konsumgüterriesen Procter & Gamble einen Umsätz zwischen 14,0 und 14,5 Milliarden Euro aus dem fortgeführten Geschäft in Aussicht. Das bereinigte Ebitda soll in dieser Abgrenzung auf 3,75 bis 4,0 Milliarden Euro zurückgehen, der Gewinn je Aktie soll sich im Bereich von 5,00 bis 5,40 Euro bewegen. Hier befürchtet Merck nun negative Währungseinflüsse von 5 bis 7 Prozent, zuvor hatte der Konzern noch mit 4 bis 6 Prozent kalkuliert.
Solange es der Merck-Aktie nicht gelingt, die 200-Tage-Linie zurückzuerobern, sieht die charttechnische Lage weiter angespannt aus. Im Pharmasektor favorisiert DER AKTIONÄR derzeit andere Werte wie Roche oder Astrazeneca.