Der DAX-Konzern Merck KGaA und sein Partner Pfizer haben einen Rückschlag bei ihrem gemeinsam entwickelten Medikament Avelumab erlitten. Die primären Ziele einer Studie an Patientinnen mit einer bestimmten Variante von Eierstockkrebs wurden verfehlt. Sowohl Avelumab in Einzelgabe als auch in Kombination mit einer Chemotherapie verbesserten die Gesamtüberlebensrate nicht statistisch signifikant. Dies galt auch hinsichtlich der Zeit, in der die Krankheit nicht weiter voranschreitet (progressionsfreies Überleben).
„Auch wenn beim Gesamtüberleben und progressionsfreien Überleben keine statistische Signifikanz erreicht wurde, so zeigen die Studienergebnisse eine potenzielle klinische Aktivität der Kombinationsbehandlung mit Avelumab und Chemotherapie, die weitergehend analysiert wird“, zeigt sich Dr. Luciano Rossetti, Executive Vice President und globaler Leiter der Forschung und Entwicklung im Biopharma-Geschäft von Merck zuversichtlich. Dementsprechend zeigt die Aktie von Merck auch kaum Bewegung auf die heutige Nachricht. Die Aktie verliert im Einklang mit dem DAX selber 0,4 Prozent auf 97,26 Euro.
Avelumab, das als Bavencio vermarktet wird, gehört zu den größten Hoffnungsträgern des Darmstädter Merck-Konzerns. Bislang ist das Mittel bereits bei zwei kleineren Indikationen zugelassen, Tests bei weiteren Krebsarten laufen derzeit.
Neues Joint Venture
Dass Merck in der Krebsforschung weiter Gas geben will, zeigt zudem das jüngste Joint Venture. Wie heute bekannt wurde, werden die Darmstädter zusammen mit dem US-Softwareunternehmen Palantir Technologies ein Joint Venture mit dem Markennamen Syntropy gründen. Dieses soll Forschern die Zusammenarbeit ermöglichen, um den wissenschaftlichen Fortschritt in der Krebsforschung zu beschleunigen, wie Merck mitteilte.
Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild bei Merck zuletzt ganz klar aufgehellt. Die 200-Tage-Linie wurde zurückerobert und im Anschluss zweimal erfolgreich getestet. Die nächste insbesondere psychologisch wichtige Marke wartet bei 100 Euro.