Der Darmstädter Chemie- und Pharmakonzern Merck hat heute im Rahmen seines diesjährigen Kapitalmarkttages Analysten und Investoren über die Fortschritte und Herausforderungen des Konzerns und seiner drei Unternehmensbereiche informiert. Zudem gaben Vorstandschef Stefan Oschmann und Finanzvorstand Marcus Kuhnert einen strategischen Ausblick auf die Wachstumstreiber in den Jahren 2019 bis 2022. „Merck ist in guter Verfassung“, sagte Oschmann. „Das Jahr 2017 stellt uns zwar vor einige Herausforderungen, doch wir sind zuversichtlich, unsere übergeordneten Ziele für 2018 zu erreichen. Wir wollen unsere Healthcare-Pipeline weiter erfolgreich entwickeln, Sigma-Aldrich abschließend in Life Science integrieren und unsere technologische Führerschaft bei Performance Materials langfristig sichern. Den akquisitionsbedingten Verschuldungsgrad des Konzerns werden wir weiter planmäßig abbauen.“
Fokus auf innovative Medikamente
Merck hat im bisherigen Jahresverlauf Neuzulassungen des Immunonkologie-Präparats Bavencio (Avelumab) in den Indikationen Merkelzell- und Harnblasenkarzinom sowie für Mavenclad zur Behandlung von Multipler Sklerose erhalten. Beide Medikamente werden 2017 bereits erste Umsätze erzielen. Für Bavencio werden 2017 Umsätze von rund 20 Millionen Euro erwartet und für Mavenclad Umsätze im hohen einstelligen Millionen-Euro-Bereich. Hier erfolgte bereits die Markteinführung in Deutschland und dem Vereinigten Königreich. In der EU erwartet Merck für Mavenclad bis 2024/2025 jährliche Spitzenumsätze von 500 Millionen Euro bis 700 Millionen Euro. Ob das Unternehmen Mavenclad in den USA zur Zulassung einreichen wird, will Merck bis Ende 2017 entscheiden. Insgesamt laufen für Avelumab derzeit neun Phase-III-Studien. Merck erwartet klinische Daten für drei davon in der ersten Hälfte 2018.
Aktie weiter charttechnisch angeschlagen
Die Aktie von Merck hat zuletzt eine große Aufholjagd gestartet, nachdem das Papier seit Ende Juni förmlich nach unten durchgereicht wurde. Dabei gelang es der Aktie sogar, die 100-Euro-Marke kurzzeitig zurückzuerobern. Ein wirklicher Ausbruch darüber sowie über die knapp darüber verlaufende 200-Tage-Linie ist allerdings bislang nicht gelungen. Erst ein Sprung darüber würde ein positives charttechnisches Signal liefern.