Die Hoffnung auf wieder anziehende Geschäfte im Auto-Sektor hat das Interesse der Anleger an der Aktie von Mercedes-Benz wieder geweckt. Barclays empfahl das Papier vor kurzem zum Kauf. Am Mittwoch hob die RBC das Kursziel für die Aktie an.
Analyst Henning Cosman von der britischen Investmentbank Barclays hatte sich vor wenigen Tagen anlässlich der anstehenden Quartalszahlen der Stuttgarter zuversichtlich geäußert. Mercedes-Benz Group dürfte zwar im ersten Jahresviertel immer noch schwach abgeschnitten haben. Allerdings sei das Schlimmste nun vorbei.
Am Mittwoch gab es ein Update von der kanadische Bank RBC. Analyst Tom Narayan hat das Kursziel für die Aktie von Mercedes-Benz vor der Berichtssaison der globalen Automobilhersteller von 87 auf 91 Euro angehoben. Die Preise hielten sich, und es gebe nach der Corona-Pandemie immer noch einen Nachholbedarf. Indes hofft der Experte, dass sich das schwächelnde Geschäft mit Elektrofahrzeugen im Laufe des Jahres etwas normalisiert. Das gelte insbesondere für Mercedes-Benz, Volkswagen, Stellantis und Ferrari.
Positive Studien
Fakt ist, dass Mercedes zuletzt bei Anlegern und Analysten durchaus Pluspunkte sammeln konnte: Die Aktionäre sollen auf der kommenden Hauptversammlung am 8. Mai eine um zehn Cent höhere Dividende in Höhe von 5,30 Euro im Vergleich zum Vorjahr erhalten. Mercedes-Benz will zudem weitere eigene Aktien im Gesamtwert von bis zu drei Milliarden Euro zurückkaufen. Aktuell kommt Mercedes auf eine Rendite von über acht Prozent und wird zum zuverlässigen Dividendenzahler.
Mehrere Baustellen
Mercedes hat allerdings auch noch die eine oder andere Baustelle zu managen. „Der Wettbewerbsdruck steigt, sprich die Preise purzeln oder die Rabatte steigen. Zweitens: Gerade die deutschen Autobauer haben groß in das Elektroauto investiert. Jetzt muss umgepolt werden. Das kostet Zeit und Geld“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Darüber hinaus musste Mercedes-Chef Ola Källenius bereits einige Anpassungen des Portfolios vornehmen. In den USA sollen weniger High-End-Fahrzeuge, weniger Elektroautos, dafür aber mehr lukrative Verbrenner verkauft werden. „Ich glaube Källenius sieht, dass seine Luxus-Strategie in den USA zu eng war“, sagt Auto-Experte Dudenhöffer.
2024 wird für die Auto-Hersteller sicherlich eine Herausforderung. Fundamental ist die Mercedes-Story aber intakt. Auf die schwächere Nachfrage nach Elektroautos hat das Mercedes-Management bereits reagiert und die Strategie in den USA angepasst. Positiv sind die hohe Dividendenrendite und das Aktienrückkaufprogramm. Die Aktie bleibt aussichtsreich.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.