Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen: Deutsche Autobauer mit Gewinneinbruch

Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen: Deutsche Autobauer mit Gewinneinbruch
Foto: imageBROKER/Arnulf Hettrich//picture alliance/dpa
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Philipp Schleu 12.06.2024 Philipp Schleu

Während die globale Automobilindustrie zu Beginn des Jahres 2023 einen leichten Anstieg verzeichnete, mussten die deutschen Autokonzerne einen Dämpfer hinnehmen. Im Vergleich zu ihren internationalen Wettbewerbern mussten sie sowohl Umsatz- als auch Gewinneinbußen verkraften.

Mit einem Umsatzminus von 1,7 Prozent und einem Gewinneinbruch von satten 25 Prozent entwickelten sich die drei größten deutschen Autobauer – Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz – deutlich schlechter als der Rest der Branche. Zusammengenommen erzielten sie zwar immer noch den zweithöchsten Umsatz in einem ersten Quartal (rund 148 Milliarden Euro) seit dem Beginn der Studie im Jahr 2011, doch der Abstand zur Konkurrenz schrumpft.

Währenddessen profitierten insbesondere die japanischen Autobauer vom anhaltenden Wertverfall des Yen. Günstigere Preise im Ausland und Wechselkursgewinne führten zu einem Gewinnplus von rund 87 Prozent und einem Umsatzwachstum von 17 Prozent.

Die Profitabilität der Branche insgesamt sank leicht, wobei Kia mit 13,1 Prozent die höchste Ebit-Marge erzielte. BMW und Mercedes folgten mit 11,1 Prozent und 10,8 Prozent, während Tesla seinen Vorsprung als profitabelster Konzern des Gesamtjahres 2023 an Kia einbüßte und mit 5,5 Prozent nur noch im Mittelfeld lag.

Created with Highcharts 9.1.2Mercedes-BenzVolkswagen Vz.BMWVolkswagen Vz.12. Jun10. Jul7. Aug4. Sep2. Okt30. Okt27. Nov25. Dez22. Jan19. Feb18. Mär15. Apr13. Mai10. Jun-30-25-20-15-10-50510
Mercedes-Benz (WKN: 710000)

Der Gegenwind für die Autobranche nimmt EY-Marktbeobachter Constantin Gall zufolge zu. „Im ersten Quartal war der Neuwagenabsatz der Top-Autokonzerne leicht rückläufig, die Nachfrage reicht bei weitem nicht an das Vor-Pandemie-Niveau heran“, teilte er mit. Von Januar bis März verkauften die Hersteller rund 15,5 Millionen Autos und damit rund drei Millionen Fahrzeuge weniger als im ersten Quartal 2019. 

Eine schnelle Erholung ist Gall zufolge derzeit nicht absehbar: Die Konjunktur schwächele, die geopolitischen Spannungen und Kriege sorgten für große Verunsicherung in vielen Regionen. „Zusätzlich bremst die unklare Entwicklung der E-Mobilität: Sowohl in Europa als auch in den USA entwickeln sich die Verkäufe von Elektroautos enttäuschend“, teilte er mit. Die Frage, welche Technologien sich durchsetzen werden, erscheine wieder relativ offen, sodass die Branche parallel in mehrere Antriebsarten investieren müsse. 

Darüber hinaus entwickle sich der chinesische Automarkt zumindest für westliche Hersteller schwierig. „Einheimische Anbieter gewinnen Marktanteile, vor allem im Elektrosegment. Der Verdrängungswettbewerb ist brutal“, teilte Gall mit.

Die Deutsche Automobilbranche bekommt ordentliche Gegenwind zu spüren. Gleichzeitig muss sie auch in neue Technologien investieren, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können. Eine schnelle Erholung der Situation ist derzeit nicht in Sicht.

Mit Material von dpa-AFX

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