Während viele Energieriesen aufgrund des Ölpreisverfalls rigoros sparen müssen, strotzt der britisch-niederländische Öl- und Gasförderer Royal Dutch Shell offenbar vor Stärke. Das Unternehmen will für 47 Milliarden Pfund (64 Milliarden Euro) in bar und in Aktien den britischen Gasförderer BG Group übernehmen.
Darüber hinaus kündigte Shell ein Aktienrückkaufprogramm über mindestens 25 Milliarden US-Dollar zwischen 2017 und 2020 an. Zuvor hatten das Wall Street Journal und die Nachrichtenagentur Bloomberg über die mögliche Mega-Übernahme berichtet. Für Shell wäre es der größte Zukauf seit der 41,7-Milliarden-Pfund schweren Fusion des niederländischen und des britischen Zweiges im Jahre 2005. Mit der Übernahme würden der größte und der drittgrößte Gasproduzent Großbritanniens zusammengehen.
Aktie bleibt ein Kauf
Es ist zweifellos ein mutiger Schritt, den Shell mit der Übernahme zum jetzigen Zeitpunkt wagt. Allerdings zeigt dies einmal mehr die enorme Finanzkraft und die starke Kostenstruktur des Energieriesen. Auch aufgrund der im Branchenvergleich günstigen Bewertung bleibt die Aktie daher ein klarer Kauf. Als Sahnehäubchen lockt eine Dividendenrendite von aktuell 5,7 Prozent. Die Dividende wurde bei Shell indes seit 1945 (!) nicht mehr gesenkt.
(Mit Material von dpa-AFX)