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03.10.2014 DER AKTIONÄR

Mega-Trend Mobile Payment: Mastercard, NXP Semiconductors, Ebay, Wirecard und GFT und Co profitieren

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Die virtuelle Handygeldbörse schafft jetzt endgültig den Durchbruch. DER AKTIONÄR zeigt die Hauptprofiteure dieser bedeutenden Entwicklung.

Die bargeldlose Gesellschaft rückt in greifbare Nähe. Bester Beleg: Der ehemalige US-Finanzminister Larry Summers machte erst kürzlich den Vorschlag, Bargeld vollständig abzuschaffen. ABBA-Star Björn Ulvaeus bläst ins gleiche Horn. Der Schwede meint: Nur der Schwarzmarkt braucht Bargeld. Die Wohnung seines Sohnes wurde vor Kurzem ausgeraubt. Ulvaeus ist davon überzeugt, dass die damit in Zusammenhang stehende Hehlerei in einer bargeldlosen Gesellschaft niemals hätte stattfinden können. In Europa ist der Abgesang auf das Bargeld in Finnland, Schweden, Dänemark und Polen am lautesten.

Handygeldbörse als Schlüssel
Der entscheidende Schlüssel für die Bargeldabschaffung ist sicherlich das mobile Bezahlen via Handy (Mobile Payment, Kurzform M-Payment). Gab es früher ein buntes Durcheinander an unterschiedlichen Bezahlprojekten, so dürfte es jetzt zu einer Zusammenführung kommen. So haben Visa und Mastercard die Einzelhändler in den USA dazu gedrängt, ihre Kassenterminals grundlegend zu erneuern. Dabei sollen die Terminals bis spätestens Januar 2015 dem europäischen NFC-System angeglichen sein. Mit NFC ist der kontaktlose Austausch von Daten per Funktechnik möglich, auf diese Weise wird die Handygeldbörse Realität.

Zusammenlegung von Kundendaten
Da Apple neuerdings mit den großen Kreditkartenunternehmen Visa, Mastercard und American Express kooperiert, kommen mehr als 800 Millionen iTunes-Konten in einen Pool. Darüber hinaus soll das neue iPhone 6 ebenfalls NFC-fähig sein. der aktionär erklärt, welche Aktien von der Bargeldabschaffung am stärksten profitieren.

GFT: Den Bankberater in der Tasche
GFT Technologies hat die elektronische Geldbörse revolutioniert: Die schnell wachsende Gesellschaft entwickelt für Banken sichere IT-Lösungen für Onlinebanking und mobile Beratungsdienste. So ermöglicht das Banking-Produkt „a-touch“ einen interaktiven Dialog via iPad. Kunden können von jedem Ort der Welt aus ihre Bankgeschäfte über mobile Geräte abwickeln. Wenig bekannt ist, dass GFT zudem auch alternative Identifizierungsverfahren wie die biometrische Erkennung anhand von Stimmanalysen entwickelt hat. Der Titel konnte nach den Empfehlungen in AKTIONÄR-Ausgabe 31/13 und 02/14 den Gesamtmarkt deutlich abhängen. Auch auf aktueller Kursbasis bleibt GFT kaufenswert.

Wirecard: Hohe M-Payment-Fantasie
Ein Unternehmen, das vom starken Marktwachstum bei bargeldlosen Zahlungen enorm profitiert, ist der Abrechnungsspezialist Wirecard. Der Online-Zahlungsabwickler konnte im Bereich Mobile Payment erst kürzlich aussichtsreiche Kooperationen mit Vodafone und der Deutschen Telekom an Land ziehen (siehe hierzu auch die Titelstory DER AKTIONÄR 37/14).

NXP: Die Chips, die alle wollen
Ein Top-Favorit im Bereich Mobile Payment ist die Aktie von NXP Semiconductors. Als Miterfinder und Trendsetter ist der niederländische Chipspezialist der Experte für die Near Field Communication (NFC). Die Chips von NXP können wahre Wunder vollbringen. So meldet in Zukunft der Kühlschrank dem Smartphone, dass die Butter ausgeht. Auch die intelligente Steuerung der Wohnzimmerbeleuchtung kann mit den Chips der Holländer ermöglicht werden. Zudem kann der Motor des eigenen Wagens gestartet werden, wenn nur das Smartphone seines Besitzers in der Nähe ist. NXP Semiconductors liefert darüber hinaus Chips zur Personenidentifizierung an Google. Diese kommen beim Zugang zur Firmen-Cloud zum Einsatz.

Mit dem NFC-Handy kann auch die Parkgebühr bezahlt werden, indem es kurz an die Parkuhr gehalten wird. In Verbindung mit dem Lokalisierungsdienst Foursquare besteht die Möglichkeit, Sonderangebote zu nutzen. Einfach die Anzeige mit dem Handy berühren, den Rabattgutschein auf dem Display anklicken, und schon kann bargeldlos bezahlt werden.

NXP Semiconductors konnte deutlich davon profitieren, dass Google groß ins Smartphone-Geschäft eingestiegen ist. Der Hintergrund: Die Android-Handys sind weitgehend mit NFC-Chips ausgestattet. Die NFC-Technik wird – wie bereits erwähnt – aller Voraussicht nach erstmals auch im neuen iPhone 6 von Apple integriert sein. Davon würden die innovativen Niederländer als NFC-Marktführer überproportional profitieren. Der Dauerbrenner vom AKTIONÄR bleibt daher nach den Kaufempfehlungen in den Ausgaben 51/13 und 17/14 eine erstklassige M-Payment-Anlage.

Ebay: Paypal-Abspaltung kommt
Die weltweit führende Position im bargeldlosen Zahlungsverkehr hat derzeit Ebay mit Paypal inne. Neuerdings wird ein Viertel aller Onlinekäufe mit dem Bezahldienst abgewickelt. Das ist nicht gerade ein Pappenstiel, da Paypal auf 230 Millionen Kunden verweisen kann. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz der Bezahltochter im Jahresvergleich um beachtliche 20 Prozent. Keine Frage: Paypal ist die Perle im Ebay-Konzern. Der Onlinehändler gab in dieser Woche aber bekannt, seinen Bezahldienst abspalten zu wollen. PayPal soll als eigenständiges Unternehmen im nächsten Jahr an die Börse gebracht werden. Alle Details zu diesem Deal und was die abspaltung für die Anleger bedeutet, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe vom AKTIONÄR, die Sie hier bequem herunterladen können.

M-Payment als lukrativer Megatrend
Das Thema „M-Payment“ bleibt heiß! So soll das globale Volumen der mobilen Bezahltransaktionen von 171 Milliarden Dollar im Jahr 2012 über 350 Milliarden in 2014 auf 617 und 721 Milliarden Dollar in den Jahren 2016 und 2017 anziehen. Die hier vorgestellten Profiteure sollten sich daher auch in Zukunft besser als der Gesamtmarkt entwickeln. Während sich Mastercard besonders für den konservativen Anleger eignet, bieten vor allem NXP Semiconductors, Wirecard und GFT große Chancen.

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