Knallharte Entscheidung: Der Vorstandsvorsitzende der Schnellrestaurantkette McDonald’s, Steve Easterbrook, ist wegen einer Beziehung mit einer ihm dienstlich unterstellten Person entlassen worden. Sein Nachfolger steht bereits fest: Es ist Chris Kempczinski, der bislang für das US-Geschäft mit seinen rund 14.000 Filialen zuständig war.
Mit der Beziehung habe Steve Easterbrook „schlechtes Urteilsvermögen" an den Tag gelegt und gegen Vorschriften der Firma verstoßen, begründete McDonald's am Sonntag die Entscheidung des Aufsichtsrats.
Wie es heißt, sei die Beziehung einvernehmlich gewesen. Doch das ändere nichts an der Tatsache, dass Easterbrook nach vier Jahren an der Spitze von McDonald's gehen muss.
US-Medien zitierten aus einer E-Mail, die Easterbrook am Sonntag an seine Mitarbeiter geschickt hatte. „Das war ein Fehler", schrieb er demnach. „In Anbetracht der Werte des Unternehmens bin ich auch der Meinung des Aufsichtsrats, dass es für mich Zeit ist weiterzuziehen."
Die Hintergründe von Easterbrooks Rauswurf klingen ziemlich prüde im Jahr 2019. Mit dem 52-Jährigen verliert der Fast-Food-Konzern einen Top-Manager, der in den vier Jahren exzellenten Arbeit gemacht hat. Er hat unter anderem die Digitalisierung entscheidend vorangebracht und außerdem dafür gesorgt, dass die Filialen einen modernen Look bekommen. Sein Nachfolger Chris Kempczinski muss erst einmal zeigen, ob er Easterbrooks Fußstapfen ausfüllen kann. Zuletzt lief das von ihm verantworteten US-Geschäft nicht berauschend: Der Umsatz der bestehenden Filialen legte im dritten Quartal um 4,8 Prozent zu, blieb aber unter den Prognosen der Analysten.
Empfehlung des AKTIONÄR: Ruhe bewahren, Aktie halten.
(Mit Material von dpa-AFX)