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18.05.2015 Andreas Deutsch

Mastercard: Bald alles mit Karte? Neuer Kick für die 2.300-Prozent-Aktie

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Top-Ökonomen haben sich für eine Abschaffung des Bargelds ausgesprochen. Sollte es wirklich so kommen, würde dies die Geschäfte von Mastercard, Visa und Co kräftig ankurbeln.

Experten wie der Wirtschaftsweise Peter Bofinger will das Bargeld abschaffen. „Bei den heutigen technischen Möglichkeiten sind Münzen und Geldscheine tatsächlich ein Anachronismus“, sagte Bofinger im Interview mit dem Spiegel. Der Harvard-Professor Ken Rogoff plädierte dafür, Bargeld als Zahlungsmittel allmählich auslaufen zu lassen.

Bofinger sagte, falle das Bargeld weg, könnten die Märkte für Schwarzarbeit und Drogen ausgetrocknet werden. Der Volkswirtschaftsprofessor forderte die Bundesregierung auf, auf internationaler Ebene für eine Abschaffung des Bargelds zu werben. "Das wäre jedenfalls ein gutes Thema für die Agenda des G-7-Gipfels in Elmau.“

Der ehemalige Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, Rogoff, sprach sich im Handelsblatt dafür aus, als ersten Schritt nur noch die kleineren Banknotenstückelungen herauszugeben. „Ein sehr großer Anteil der negativen Begleiterscheinung der Bargeldnutzung hängt mit den großen Scheinen zusammen. Wenn man aufhört, diese auszugeben, dann hat man schon sehr viel erreicht.“

Zur Begründung führte Rogoff an, die Anonymität von Bargeld werde gern für illegale Transaktionen genutzt oder um Steuern zu hinterziehen. Daneben gebe es geldpolitische Erwägungen: "Wenn die Geldhalter auf zinsloses Bargeld ausweichen können, dann kann die Zentralbank den Leitzins nicht allzu weit unter Null senken, selbst wenn das sinnvoll wäre, um eine lahmende Wirtschaft wieder in Gang zu bringen."

Kursziel: 110 Euro

Sollten sich Bofinger und Rogoff mit ihrem Vorschlag durchsetzen, bedeutete dies einen Geldregen für die Kreditkartenanbieter Mastercard und Visa. Die Mastercard-Aktie hat seit dem Börsengang 2006 2.300 Prozent zugelegt, trotzdem hat der Titel immer noch Kursfantasie. Das liegt auch an den Plänen Chinas: Wie verlautete, will Peking den chinesischen Markt für ausländische Anbieter öffnen. DER AKTIONÄR sieht das Kursziel für Mastercard bei 110 Euro, der Stopp sollte bei 66 Euro gesetzt werden.

(Mit Material von dpa-AFX)

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