Der Kreditkarten-Konzern Mastercard macht Tempo bei der Einführung kontaktloser Lesegeräte, die für Smarpthone-Bezahldienste gebraucht werden. Die Aktie ist trotz ihrer jahrelang anhaltenden Rallye immer noch ein Kauf.
2020 sollen alle Kassenterminals in Europa, die Zahlungen mit Mastercard und Maestro akzeptieren, den NFC-Nahfunk unterstützen, kündigte das US-Unternehmen am Mittwoch an. Apple hatte am Vortag ein Bezahlsystem auf NFC-Basis vorgestellt. Experten erwarten, dass dies dem Markt einen Schub geben kann. Seit Jahren bieten unter anderem Mobilfunk-Anbieter digitale Geldbörsen im Handy an. In Deutschland will Mastercard NFC-Zahlungen bereits bis 2018 flächendeckend anbieten.
Technik mit viel Potenzial
Die Funktechnik NFC (Near Field Communication) wurde bereits 2002 von NXP Semiconductors (die ehemalige Halbleiter-Sparte von Philips) und Sony entwickelt. Dabei wird ein Chip an ein Lesegerät gehalten, die Reichweite liegt bei etwa 50 Zentimetern. NFC-Chips finden sich bisher unter anderem in Bank- oder Zutrittskarten sowie in diversen Smartphones, wie demnächst auch dem iPhone 6. Die Energie für die Übertragung erhält der Chip vom elektromagnetischen Feld des Lesegeräts.
Die Finanzbranche und Mobilfunk-Anbieter versuchen schon seit längerem, mobile Bezahlsysteme auf NFC-Basis zu etablieren. Zuletzt beschleunigten die Kreditkarten-Anbieter die Installation NFC-fähiger Bezahlterminals. So sollen bis 2018 alle Kassen in Deutschland, an denen man mit Mastercard -Kreditkarten bezahlen kann, NFC unterstützen. Apple hatte bei seinen iPhones bisher auf NFC-Chips verzichtet.
Wachstumsstory intakt
Die Mastercard-Aktie hat seit dem Börsengang zwar schon 1.850 Prozent zugelegt, und der Titel ist mit einem 2015er-KGV von 21 kein Schnäppchen mehr. Allerdings steckt der Markt für mobiles Bezahlen erst in den Kinderschuhen und verfügt weltweit über großes Potenzial. Nicht zu vergessen, dass Mastercard auch im klassischen Kredit- und EC-Kartengeschäft weiter wachsen wird, vor allem in den Schwellenländern, wo immer noch die meisten Menschen mit Bargeld bezahlen. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Kaufempfehlung. Der Stopp sollte bei 49 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)