Apple sucht neues Geschäft als Anbieter von Abo-Diensten. Zudem bringt der Konzern aus Cupertino eine Kreditkarte auf den Markt: zum einen als virtuelle Kreditkarte in der Wallet-App, zum anderen als echte Karte. Apple-Partner sind Goldman Sachs und Mastercard. Das Projekt ist im Grunde too big to fail.
US-Start der neuen Apple-Kreditkarte ist im Sommer. Danach könnte sie auch in anderen Ländern eingeführt werden. „Mit der Zeit werden wir auf jeden Fall über internationale Möglichkeiten nachdenken“, so der Chef des Auslandsgeschäfts der herausgebenden Bank Goldman Sachs, Richard Gnodde, dem US-Sender CNBC am Dienstag.
Der Clou bei der Karte: Es soll sie nicht nur virtuell im iPhone geben, sondern auch als echte Karte aus Titan statt Plastik. Die Kunden locken will Apple unter anderem mit einer Rückzahlung von zwei Prozent auf alle Einkäufe – und drei Prozent bei Produkten des Konzerns.
Top-Deals wie dieser sind der Grund, warum sich die Mastercard-Aktie weiterhin in einem lupenreinen Aufwärtstrend befindet. Ein finanzielles Risiko geht das zweitgrößte Kreditkartenunternehmen der Welt mit dem Apple-Deal nicht ein, da davon auszugehen ist, dass der Dow-Konzern die Vermarktung der Karte entweder im Alleingang oder in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs übernimmt. Das interessante Cashback-Modell könnte dazu führen, dass Apple nicht nur Millionen von Neukunden gewinnt, sondern auch anderen Anbietern Kunden abspenstig macht.
Finanzielle Modalitäten gibt es zwar noch nicht. Es ist aber zu erwarten, dass Mastercard einen Löwenanteil pro Transaktion abbekommen wird. Pro Kauf bis zu 1.000 Dollar kassiert Mastercard in den USA aktuell 0,13 Prozent ab. Gibt jemand mehr als 1.000 Dollar aus, werden 0,14 Prozent fällig.
Laufen lassen
Seit dem IPO 2006 hat die Mastercard-Aktie 5.980 Prozent zugelegt. Damit gehört die Aktie zu den besten Titeln überhaupt am US-Aktienmarkt. Mit einem 2019er-KGV von 30 ist Mastercard nicht günstig, aber das nach wie vor hohe Wachstumspotenzial rechtfertigt die hohe Bewertung. Ein neues Rekordhoch ist nur eine Frage der Zeit. Dabei bleiben und Stopp bei 170 Euro setzen.