Dem ganzen Hype um Kryptowährungen zum Trotz: Die guten alten Kreditkartenanbieter sind an der Börse heiß begehrt. Die Aktien von Mastercard und Visa haben zuletzt neue Rekordhochs gemacht. Was bedeutet das für Anleger?
Die Konsumfreude der Amerikaner wächst. Im Juli gaben sie laut Handelsministerium 0,3 Prozent mehr aus als im Vormonat. Die Zahlen gelten als gutes Omen, dass die Verbraucher weiterhin die Konjunktur befeuern.
Gut also für die US-Wirtschaft (der Konsum steht für knapp zwei Drittel der amerikanischen Wirtschaftsleistung), und gut für Mastercard. Das Unternehmen macht 40 Prozent seiner Erlöse in den USA.
Obwohl Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum derzeit boomen, befinden sich die Aktien von Mastercard und auch Visa im Aufwärtstrend. Denn: Kryptowährungen noch weit entfernt davon, ein Währung für die Massen zu werden. „Es wird noch ein paar Jahre dauern, bis Ethereum Visa ablöst”, gibt sich Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin keinen Illusionen hin.
KGV sinkt
Was die Aktien von Visa und Mastecard auch treibt, ist die China-Fantasie. Das Reich der Mitte will den ausländischen Kreditkartenfirmen den Zutritt zum Markt gestatten, was für Mastercard und Co ein Geldsegen wäre. Das Volumen des chinesischen Kreditkartenmarkts beträgt 7.600 Milliarden Dollar. Gelänge es Mastercard, sich 20 Prozent des Marktes zu sichern, könnte der US-Konzern seinen Jahresumsatz um vier Milliarden Dollar steigern (bei 0,2 Prozent Kreditkartengebühr). Das KGV sänke folglich auf 20.
Wie handeln?
Damit wäre die Mastercard-Aktie, die seit dem IPO 2006 3.000 Prozent gemacht hat, so günstig wie seit Jahren nicht mehr. Investierte Anleger, die der Empfehlung des AKTIONÄR vom April 2016 gefolgt sind, liegen 45 Prozent im Plus. Gewinne laufen lassen und Stopp auf 95 Euro nachziehen.