Luxusaktien wie LVMH, Hermes oder auch Kering mussten zuletzt signifikante Einbußen hinnehmen. Der gesamte Luxus-Sektor verlor in den vergangenen beiden Tagen mehr als 50 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung. Zum einen drückt eine neue Corona-Welle in China auf die Stimmung. Zum anderen wurde der Sektor durch eine Analysten-Studie belastet.
Die Experten der Deutschen Bank haben nämlich in einer Branchen-Analyse zu einer differenzierten Betrachtung geraten. Eine gewisse Zurückhaltung sei demnach bei Hermes International und LVMH angebracht. Die Analysten befürchten einen Rückgang der Nachfrage in den USA.
Auch die Analysten von Morgan Stanley schlagen in dieselbe Kerbe. Die US-Experten haben jüngst darauf hingewiesen, dass die Luxusgüterunternehmen, die an einer Konferenz in Paris teilgenommen haben, ihre Ergebnisse in den USA "relativ zurückhaltend" beurteilten, wie die Nachrichten-Agentur Bloomberg jüngst berichtete.
Zu der Furcht über eine mögliche Konjunkturabschwächung in den USA kommen jetzt noch China-Sorgen hinzu. Das Reich der Mitte rechnet damit, dass die Zahl der Covid-Infektionen Ende Juni bei etwa 65 Millionen Menschen pro Wochen liegen wird. Zur Einordnung: China gilt als der Zukunftsmarkt schlechthin.
Folgerichtig gerieten Luxus-Aktien zuletzt unter Druck: Während die Papiere des Marktführers LVMH in den vergangenen beiden Tagen rund 6,9 Prozent an Wert eingebüßt haben, stehen bei Kering rund 4,5 Prozent Minus zu Buche.
Klar, die Luxus-Aktien sind (abgesehen von Kering) fantastisch gelaufen. DER AKTIONÄR hatte bei seiner Empfehlung LVMH, die in der Spitze mit mehr als 60 Prozent im Plus lag, immer mal wieder zu Gewinnmitnahmen geraten. Kering hingegen ist eine spekulative Wette auf eine Wiedergeburt des italienischen Top-Labels Gucci. Dennoch: Trotz der möglichen temporären Nachfragedelle sind die langfristigen Aussichten für den globalen Luxusgütermarkt exzellent. Kurzum: Anleger bleiben bei beiden Wert weiterhin an Bord.
(Mit Material von dpa-AFX)