Zusammen mit Porsche und Bugatti bildet die britische Tochter Bentley die Luxussparte im VW-Konzern. Bentley jedoch kämpft seit Jahren mit Problemen. Angeblich soll der Mutterkonzern auf den Tisch gehaut und ein Ultimatum gestellt haben. Die VW-Aktie selbst kommt zurzeit auch nicht vom Fleck.
"Wichtig ist, dass dort jede Marke einen vernünftigen Deckungsbeitrag erwirtschaftet. Das ist bei Bentley momentan nicht der Fall und wir sind damit nicht zufrieden", sagte Wolfgang Porsche, Sprecher des Porsche-Piech-Familienclans der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Es scheint, als würde der VW-Konzern der Luxusmarke ein Ultimatum setzen. Von ein bis zwei Jahren sei die Rede. Bis dahin soll Bentley wieder schwarze Zahlen schreiben. In den ersten drei Quartalen 2018 hatte Bentley ein Minus von 137 Millionen Euro eingefahren. Die Gründe: Probleme beim Modellwechsel, die Umstellung auf den Abgas-Prüfzyklus WLTP und das schwache britische Pfund.
Chance E-Mobility?
Der VW-Konzern sieht für Bentley die Chance, mit dem Switch in Richtung Elektromobilität wieder sichtbarer in der Autowelt zu werden. Die Modelle würden technisch ähnlicher aufgebaut sein, da die gleiche Plattform verwendet werden würde. Dadurch würden die Kosten pro Auto sinken.
Verkauf an chinesische Investoren?
Was aber, wenn sich Bentley nicht wie gewünscht entwickeln wird? Sollte der Luxusautobauer dann verkauft und in die Hände von chinesischen Investoren fallen? Es wäre nicht das erste Mal, dass ein großer Autokonzern aus dem Riesenreich die Chance wahrt, sich eine Luxusmarke unter den Nagel reißt, um im Anschluss die Firma auf Profit zu trimmen und zusätzlich Know-how zu ergattern. VW könnte das nur Recht sein. Der Autobauer könnte so einen einstelligen Milliardenbetrag erzielen und wäre mit Bentley gleichzeitig einen Klotz am Bein los. Bis dahin werden aber noch Monate vergehen. Denn noch steht Bentley nicht zum Verkauf.
Abwarten!
Gut vorstellbar, dass ein Verkauf von Bentley der VW-Aktie positive Impulse verleihen würde. Aktuell jedoch tendiert das Papier seitwärts. Abwarten ist angesagt. Zwar hat die Unterstützung bei 135 Euro erneut gehalten, ein Kaufsignal ergibt sich jedoch erst dann, wenn die VW-Aktie die 90-Tage-Linie bei 145,82 Euro knackt.