Luxus verkauft sich weiterhin gut - vor allem in China. Vom wirtschaftlichen Aufschwung im Reich der Mitte profitiert der französische Luxusgüter-Konzern Louis Vuitton Moët Hennessy überproportional. Nach überraschend guten Quartalszahlen legt die LVMH-Aktie am Freitag kräftig zu.
Wer schon mal in einem Louis-Vuitton-Store war, hat sie bestimmt bemerkt: die Chinesen. Auf ihren Reisen durch Europa gehören ein, zwei hochwertige Mitbringsel von LVMH auf jeden Fall dazu. Für die Damen gerne eine Handtasche, nebenan vielleicht noch ein Fläschchen Bulgari oder eine Robe von Dior und für den Herrn eine Armbanduhr von Tag Heuer. Der Anteil des Riesenreichs am weltweiten Luxusgüter-Markt liegt bei etwa einem Drittel - Tendenz steigend.
LVMH mit Rekordjahr
Die Geschäfte mit Luxus-Mode, Handtaschen und Schmuck aber auch mit Champagner (Dom Perignon) florieren und bescheren dem Konzern mit seinen rund 70 Edel-Marken Rekord-Zahlen. Das vergangene Jahr lief sogar besser als von den meisten Analysten erwartet: Der Konzerngewinn stieg um satte 29 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 42,6 Milliarden Euro zu - was auch dem Ausbau des Digitalgeschäfts zhu verdanken ist.
Die Aktionäre sollen mit einer satten Dividendenerhöhung um 25 Prozent auf 5,00 Euro je Aktie verwöhnt werden, wie LVMH gestern nachbörslich mitteilte.
Auch für 2018 zeigte sich Konzernchef Bernard Arnault optimistisch, wenn auch etwas gedämpft. Letztlich dürfte die wieder aufgeflammte Nachfrage aus China den Franzosen ein weiteres Gewinnwachstum bescheren. Die Analysten von JPMorgan erhöhten das Kursziel für die LVMH-Aktie daraufhin von 255 Euro auf 260 Euro und stufen den französischen Blue Chip auf Übergewichten. DER AKTIONÄR bleibt beim Ziel von 270 Euro.
Kurzfristiger Abwärtstrend überwunden
An den Börsen werden die guten Zahlen am Freitag mit Kursgewinnen honoriert. Die LVMH-Aktie springt im Xetra-Handel zeitweise um rund fünf Prozent auf 252,40 Euro - der höchste Stand seit Ende Dezember. Das Papier hatte nach dem am 7. November erreichten Rekordhoch bei gut 260 Euro etwas Federn lassen müssen, nun scheint der kurzfristige Abwärtstrend wieder überwunden.
Auch wenn sich der seit Mitte 2016 steile Aufwärtstrend mittlerweile etwas abgeschwächt hat und auch die Gewinndynamik des Unternehmens etwas nachgeben sollte - der Trend ist weiterhin aufwärts gerichtet. Wer der Empfehlung von DER AKTIONÄR im März 2016 zu 154 Euro folgte, ist aktuell fast 60 Prozent im Plus - ansehnlich für einen Blue Chip. Fazit: Die Luxusgüter-Aktien bleiben haltenswert. Stopp-Kurs auf 210 Euro hochsetzen.