Ein Urlaub zweier Klima-Aktivisten hat zuletzt für Schlagzeilen gesorgt. Der Grund: Statt einen Gerichtstermin wahrzunehmen, sind die beiden Klimaschützer mit dem Flugzeug nach Bali geflogen und haben dabei für CO2-Emissionen gesorgt. Zukünftig könnte dieses "Problem der Doppelmoral" jedoch vielleicht nicht mehr existieren, wie eine nun vertiefte Kooperation der Lufthansa zeigt.
Aufgrund zunehmend strengerer Klimavorgaben müssen Airlines ihre Emissionen senken. Die Lufthansa plant deshalb bis 2050 CO₂-neutral zu sein. Dazu vertieft die Airline nun ihre Partnerschaft mit dem Energiekonzern VARO und will noch stärker Flugkraftstoffe aus nachhaltigem Kerosin kaufen.
Die Lufthansa ist die erste europäische Airline mit einem wissenschaftlich fundierten CO₂-Reduktionsziel. Alleine bis 2023 sollen die Netto-CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2019 halbiert werden. Die teuren Rechte für alle CO2-Emissionen auf innereuropäischen Flügen, die Fluggesellschaften ab 2026 zahlen müssen, versucht die Airline entsprechend zu verringern.
Eine Alternative bieten Flugkraftstoffe, die ohne die Verwendung von fossilen Energiequellen wie Erdöl oder Erdgas hergestellt werden. Diese „Sustainable Aviation Fuels“ (SAF) werden von VERO Energy produziert und vertrieben. Die Lufthansa beteiligt sich seit vielen Jahren an der Erforschung des Biotreibstoffs und gehört bereits heute zu den größten Abnehmern.
Jetzt soll diese Kooperation vertieft werden: Ab 2026 plant VARO jährlich rund 260.000 Tonnen des nachhaltigen Flugkraftstoffs zu produzieren. Große Mengen davon sollen an die Lufthansa als Hauptabnehmer geliefert werden.
Die Nachhaltigkeit ist im Flugverkehr ein Zukunftsthema. Als größte deutsche Airline ist die Lufthansa hier langfristig gut positioniert. Aufgrund des langen Höhenflugs der Aktie sollten Anleger nun aber mit einer gesunden Konsolidierungsphase rechnen. Halt bietet die Unterstützungsmarke um neun Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa