Die Lufthansa will überflüssigen Ballast abwerfen. Für die verlustreiche Tochter British Midlands (bmi) wird fieberhaft nach einem Käufer gesucht. Eine andere Tochter soll mit Nachdruck auf Erfolg getrimmt werden.
Die Kranich-Airline intensiviert ihre Aufräumarbeiten. Für viele überraschend, soll nun die defizitäre Tochter bmi aus dem Firmenverbund gekippt werden. Laut Vorstand Stefan Lauer lässt sich das britische Unternehmen anders als die österreichische AUA nicht in den Gesamtkonzern integrieren. Die Konzernleitung gesteht sich somit einen Fehlkauf ein.
bmi vor dem Verkauf
Die Lufthansa-Tochter British Midlands (bmi) konnte seit der Übernahme im Jahr 2009 die Erwartungen nicht erfüllen. Mittlerweile ist das Lufthansa-Management überzeugt, dass sich daran auch nichts mehr ändern wird. Die Lage bei bmi bleibe schwierig, sagte Lufthansa-Vorstandsmitglied Stefan Lauer, daher arbeite man hart an einer Perspektive für bmi. Dies bedeutet mit anderen Worten: bmi soll verkauft werden - besser heute als morgen. Laut Lauer verfolgt bmi ein anderes Geschäftsmodell als die übrigen Gesellschaften im Konzern. Sie verfüge in London nicht über ausreichend Start- und Landerechte (Slots). Der britische Markt sei derzeit der schwächste in Europa, zudem habe bmi überdurchschnittlich unter den Problemen in Nordafrika gelitten.
Gute Perspektiven für AUA
Wesentlich besser läuft es hingegen bei der Austrian Airlines (AUA). Zwar fliegen die Österreicher immer noch in der Verlustzone, der Integrationsprozess läuft laut Lauer aber "hervorragend". Die ehemalige Staatslinie, bei der Star-Alliance-Chef Jaan Albrecht ab November das Ruder übernimmt, verfügt über ein gutes Netz und wird ihr Ergebnis in diesem Jahr verbessern. Für den Gesamtkonzern bestätigte Lauer erneut die Perspektive, den operativen Gewinn in diesem Jahr zu steigern. Das Unternehmen stehe europaweit unter den Netzwerk-Carriern am besten da.