Der steile Abwärtstrend bei der Lufthansa-Aktie hat zwar ein Ende gefunden, so richtig abheben kann die Aktie aber nicht. Der Buchungseinbruch bei über 33.000 Flügen sowie die anhaltenden Unsicherheiten, wie es für den Flugverkehr in Bezug auf die Omikron-Variante weitergeht, drückt auf die Stimmung. Diese Marken sind jetzt für Anleger wichtig.
Lufthansa hat noch immer stark unter pandemie-bedingten Problemen zu kämpfen. Auch wenn die Prognosen für 2022 besser werden, ist eine schnelle Besserung der Situation bei Privat- und Geschäftsreisenden aufgrund der anhaltenden Reisebeschränkungen nicht in Sicht. Das spiegelt sich auch deutlich im Chartbild wider.
Das Vor-Krisenniveau von rund elf Euro konnte die Aktie auch während der kurzfristigen Entspannung beim Flugverkehr im Frühjahr 2021 bei Weitem nicht erreichen. Angekommen am Erholungshoch bei 8,96 Euro, machte der Titel wieder schlapp und bewegte sich bis Oktober innerhalb eines abfallenden Kanals gen Süden.
Der zuvor ausgebildete Boden an der Unterstützungszone zwischen 4,90 und 5,40 Euro konnte dann erneut Halt bieten. Nachdem von dort aus ein erster Rebound-Versuch missglückte, startete der Titel Anfang des Monats einen Weiteren. Dabei konnte sich der Kurs inzwischen deutlich vom Boden abheben und die Hürde am GD50 bei 6,01 Euro knacken.
Richtig spannend wird jetzt, da der Titel am oberen Ende des stark gehandelten Preisbereichs (5,60/6,35 Euro) steht. Bei nachhaltigen Kursen darüber wäre mit einer anhaltenden Aufwärtsbewegung bis an das nächste Volume-Peak bei 6,60 Euro zu rechnen. Der Bruch der 200-Tage-Linie bei aktuell 6,74 Euro wäre ein Befreiungsschlag und hätte höchstwahrscheinlich weitere Anschlussgewinne zur Folge.
Aus operativer Sicht wird es auch 2022 schwer werden, die bestehenden Herausforderungen zu stemmen. Charttechnisch befindet sich die Aktie zwar im Moment auf dem richtigen Weg, von einem nachhaltigen Turnaround kann jedoch noch nicht gesprochen werden. Ein Kauf des MDAX-Titels drängt sich daher weiterhin nicht auf.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Lufthansa.