Die Lufthansa-Aktie befindet sich in einem Abwärtstrend. In den vergangenen Wochen wurde der Kurs des MDAX-Werts vor allem durch die anhaltenden Streiks belastet. Während die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo und die Kranich-Airline immerhin um einen Kompromiss ringen (DER AKTIONÄR berichtete), kommt nun neues Ungemach aus Belgien.
Die Piloten Lufthansa-Tochter Brussels Airlines wollen erneut die Arbeit niederlegen. Kurz vor Ostern – vom 27. bis 30. März – planen sie in einen viertägigen Ausstand, wie die belgische Nachrichtenagentur Belga unter Berufung auf die Gewerkschaft BBTK berichtete. Grund seien die ergebnislosen Gehaltsverhandlungen.
Schon Mitte Januar hatten die Piloten einen Tag lang gestreikt. Gewerkschaftsangaben zufolge, weil die Airline außertarifliche Zulagen nicht wie gefordert an die Inflation anpassen wollte. Die Fluggesellschaft musste zahlreiche Flüge streichen, darunter auch Verbindungen nach Deutschland. Sie bietet unter anderem Flüge von und nach Hamburg, Berlin und München an. Anfang der Woche hatte es eine Gehaltseinigung zwischen der Fluggesellschaft und dem Kabinenpersonal gegeben.
Hintergrund: Die jüngsten Streikwellen bei der Bahn und im Luftverkehr machen der deutschen Tourismuswirtschaft schwer zu schaffen. Allein die Lufthansa schätzte ihre finanzielle Belastung durch Streiks im bisherigen Jahresverlauf jüngst auf 250 Millionen Euro. Die Belastungen wurden auch mit Spätfolgen der Ausstände erklärt. Dies betreffe die Dienstpläne der Besatzungen, den Einsatzplan der Flugzeuge und die Verunsicherung der Kunden.
Die Lufthansa-Aktie kann trotz der erneuten bad News leicht auf 6,96 Euro zulegen – intraday lag der Kurs schon bei 7,02 Euro. Aus charttechnischer Sicht wäre der Sprung über die 7-Euro-Marke ein erster kleiner Schritt in Richtung Entspannung. Im Anschluss müsste der Kurs die Marke von 7,20 Euro (Verlaufshoch vom 6. März) überwinden. Für eine stärkere Aufhellung wäre dann das Überwinden des GD50 (aktuell: 7,38 Euro) hilfreich. Nach unten bietet das 52-Wochen-Tief bei 6,51 Euro einen Support.
Obwohl sich die Aktie am Freitag von der jüngsten Streikandrohung nicht unterkriegen lässt, bleibt die Lage sowohl technisch als auch fundamental eher angespannt. Die Streiks bleiben mit Blick auf die hohen Kosten nämlich ein echter Belastungsfaktor. Vor dem Hintergrund drängt sich ein Einstieg bei der Kranich-Airline derzeit nicht auf.
(Mit Material von dpa-AfX)
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