Die Lufthansa-Aktie zieht auch am Donnerstag weiter nach oben und markiert ein neues 12-Monats-Hoch. Dafür dürfte es gleich zwei Kurstreiber geben. Zum einen hat Konkurrent Ryanair mit starken Zahlen und einer erhöhten Prognose für frischen Aufwind gesorgt. Zum anderen stützt eine positive Analystenstimme aus Amerika.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Lufthansa auf "Overweight" mit einem Kursziel von 9,80 Euro bekräftigt. Die weltweiten Kapazitäten der Fluggesellschaften hätten sich in den vergangenen vier Wochen deutlich verbessert, schrieb Analyst David Perry in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Die Wiedereröffnung des chinesischen Luftverkehrsmarktes sei dafür der wichtigste Faktor gewesen.
Überdies macht der angehobene Ausblick von Ryanair Mut. Europas größter Billigflieger rechnet nach einem überraschend gut verlaufenen dritten Geschäftsquartal mit einem höheren Jahresgewinn als bisher. Nach Steuern und um Sondereffekte bereinigt sollen nun 1,325 bis 1,425 Milliarden Euro hängen bleiben, wie das Unternehmen am Mittwochabend mitteilte. Zuvor war Ryanair von 1,00 bis 1,20 Milliarden Euro ausgegangen. Voraussetzung sei, dass es keine unvorhersehbaren negativen Ereignisse gebe. Das Unternehmen rechnet für das am 30. März endende Geschäftsjahr weiterhin mit 168 Millionen Passagieren.
Analyst Alex Irving von Bernstein Research sieht die neue Ryanair-Prognose als Signal der Stärke für die Branche. Die Nachfrage auf europäischen Kurzstrecken bleibe offenbar gut. Von der Reiselust der Kunden profitiert die gesamte Branche, die schwer unter der Corona-Pandemie gelitten hat, schon seit einiger Zeit. Bereits Ende November hatte Easyjet von einer hohen Nachfrage mit Blick auf die Weihnachtssaison gesprochen.
Und erst Mitte Dezember hatte die Erholung der Ticketnachfrage die Lufthansa
Die Lufthansa-Aktie gewinnt am Donnerstag (Mittagszeit) mehr als ein Prozent auf 8,29 Euro – intraday notierte der Kurs bereits bei 8,31 Euro. Damit ist der Weg, aus charttechnischer Sicht, bis zur 9-Euro-Marke frei. Nach unten dürfte das frühere Jahreshoch von 8,25 Euro und im Anschluss die 8-Euro-Marke als Unterstützungen fungieren.
Die Aussichten für die Branche scheinen besser zu sein als gedacht. Ob 2023 tatsächlich ein gutes Jahr für die Luftfahrt und den Tourismus wird, bleibt jedoch – mit Blick auf die konjunkturell-wirtschaftlichen Unsicherheiten – abzuwarten. Die Aktie verbleibt vorerst auf der Watchlist.
(Mit Material von dpa-AFX)
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